Metallblüten für Hightech-Anwendungen (Wissenschaftsbild des Tages)
Kieselalgen (s. Bild) haben ein ungewöhnliches Fortpflanzungsverhalten: Über Generationen vermehren sie sich durch Zellteilung. Dabei entstehen Tochterzellen, die jeweils kleiner als die ursprüngliche Zelle sind – bis die letzte Generation von Zellen so klein ist, dass sie sich nicht mehr teilen kann. Dann geht die Population zur sexuellen Fortpflanzung über. Bei der dann erfolgenden Verschmelzung zweier Keimzellen entstehen wieder größere Ausgangszellen. Bislang standen diese Zyklen im Widerspruch zu mathematischen Berechnungen. Forscher der Uni Kassel haben nun aber ein Modell entwickelt, das erklärt, wie ein Zyklus in einer Population über tausende von Generationen stabil bleibt. Entscheidend sind Umwelteinflüsse wie periodische Änderungen von Lichtverhältnissen, Temperatur und die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Laufe der Jahreszeiten oder das Auftreten von Räubern.
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Wissenschaftsbild des Tages vom 3.3.2022 (Jonas Ziebarth)