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Heliumanlage Arbeitsminister Laumann besichtigt neue Heliumanlage der Westfalen AG

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Fast auf den Tag ein Jahr nach der technischen Inbetriebnahme besichtigte Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, am 17. Oktober 2008 die neue Heliumanlage der Westfalen AG in Hörstel.

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Hörstel – Helium ist ein Gas mit extremen physikalischen Eigenschaften: Es ist inert, brennt nicht und verfügt über eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit gepaart mit dem niedrigsten Siedepunkt aller bekannten Elemente. Außerdem ist Helium ungiftig, geschmacklos und nicht korrosiv. Dies macht es für zahlreiche industrielle Anwendungen interessant und führte zu einer stetig steigenden Nachfrage der Anwender, die in einer weltweiten Verknappung des Produkts gipfelte. Auf diesen Bedarf hat man vor einem Jahr bei der Westfalen AG mit der Inbetriebnahme einer neuen Heliumanlage reagiert. Es handelt sich um die modernste Anlage ihrer Art in Europa. Rund vier Millionen Euro hatte das Unternehmen mit Sitz in Münster seinerzeit investiert. Wegen des großen Bedarfs wurden inzwischen sogar schon Erweiterungen vorgenommen. „Mit der Anlage trägt die Westfalen AG zur Stärkung des Standortes Hörstel bei und schafft neben Know-how auch neue Arbeitsplätze für die Region“, stellte Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, zum unternehmerischen Engagement fest. Insgesamt beschäftigt die Westfalen AG im Werk Hörstel, das seit 1993 besteht, 75 Mitarbeiter, drei davon in der Heliumanlage. „Fünf bis sieben werden wohl noch dazukommen“, kommentiert Wolfgang Fritsch-Albert als Vorstandsvorsitzender der Westfalen AG den Erfolg der neuen Anlage: „Vor allem für Abfüllung, Versand und Analytik“. Nochmals fast eine halbe Million Euro werden laut Fritsch-Albert die bereits vorgesehenen Anschluss-Investitionen betragen. Denn der Markt für das Edelgas wächst weiter.

Für GC, NMR-Geräte und Teilchenbeschleuniger

Genutzt wird es u.a. als Bestandteil von Atemgasgemischen in der Medizin, in der Analytik, der Schweißtechnik und sogar in Raketen, um geleerte Treibstofftanks vor dem Implodieren zu schützen. Eine besonders zukunftsweisende Anwendung ist die Supraleitung, durch die starke Magnetfelder erzeugt werden. Diese ermöglichen beispielsweise erst den Einsatz empfindlicher Magnetresonsonanzspektrometer in der insstrumentellen Analytik. Außerdem sind sie Grundlage für Teilchenbeschleuniger zur Erforschung der Entstehung des Weltalls. Auf diesem Gebiet arbeitet unter anderem das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg, das mit Flüssighelium aus Hörstel versorgt wird. Auch in der Gaschromatographie ist Helium als Trägergas nicht mehr wegzudenken.

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