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Digitalisierte Forschung BASF will Einsatz digitaler Technologien in der Forschung verstärken

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Der Ludwigshafener Chemieriese BASF möchte die Chancen der Digitalisierung noch stärker nutzen. Im Fokus stehen dabei Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen setzt auf digitale Chemieforschung mit allen ihren Werkzeugen und Einsatzgebieten, um Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und die internationale Kommunikation zu erleichtern.

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Die Digitalisierung in der Forschung trägt dazu bei, die Forschungsarbeit effizienter zu gestalten, Wissensnetzwerke auszubauen und mehr Freiräume für Kreativität zu schaffen.
Die Digitalisierung in der Forschung trägt dazu bei, die Forschungsarbeit effizienter zu gestalten, Wissensnetzwerke auszubauen und mehr Freiräume für Kreativität zu schaffen.
(Bild: BASF)

Ludwigshafen – BASF will die enormen Möglichkeiten der Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette weltweit vorantreiben. Besonders der neue Supercomputer soll den Experten ermöglichen, komplexe Fragestellungen höchst effizient zu bearbeiten und die Zeit bis zur Markteinführung neuer Produkte weiter zu verkürzen.

Wie funktioniert die Digitalisierung der Forschung in der Praxis? Zentrales Element ist der neue Supercomputer, der noch im Sommer seinen Betrieb in Ludwigshafen aufnehmen wird. Mit 1,75 Petaflops bietet er eine etwa zehnmal höhere Rechenleistung als bisher beim Unternehmen für wissenschaftliches Rechnen zur Verfügung stand. Im Ranking der 500 größten Rechenanlagen der Welt belegt der Supercomputer damit aktuell Platz 65. Von begeisterten Mitarbeitern wurde er bei einer Online-Umfrage auf den Namen „Quriosity“ getauft, was sein großes Potential umschreibe, bei der Produktentwicklung Neuland zu betreten.

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Virtuelle und reale Experimente ergänzen sich gegenseitig

Der Einfluss digitaler Technologien auf Forschung und Entwicklung wächst rasant. Das Management großer Datenmengen ist zu einem entscheidenden Faktor für den künftigen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolg geworden. Beim digitalen Ansatz der Ludwigshafener gehen virtuelle Modellierungen und Simulationen am Computer sowie reale Experimente am Labortisch Hand in Hand und ergänzen sich gegenseitig. Simulationen helfen beim Design von Experimenten und erlauben Voraussagen, während Experimente messbare Resultate liefern und die Computermodelle bewerten. Das gewonnene bessere Verständnis von chemischen Produkten und Prozessen ermögliche so mehr Innovationen in kürzerer Zeit.

Die Forschungsmitarbeiter erhalten mit der Digitalisierung zusätzliche Möglichkeiten für die Umsetzung ihrer kreativen Ideen und zur intensiven weltweiten Zusammenarbeit. Dabei ist es aus Sicht der Experten unverzichtbar, die digitalen Technologien direkt in die alltägliche Arbeit der Forschungs- und Entwicklungseinheiten zu integrieren. Erst der unmittelbare Zugang zu wissensbasierten Systemen ermögliche effektive Problemlösungen und eröffne neue Horizonte. So soll etwa eine Cloud-basierte App-Plattform für alle Forscher den Ausbau der Wissensnetzwerke deutlich erleichtern.

Bereits in den vergangenen Monaten konnten Forscher mit erfolgreichen Projekten das Potential demonstrieren, das die Digitalisierung in der Forschung bietet, so das Unternehmen. So wurde erstmals eine systematische Untersuchung der Daten von Katalysatoren für die Herstellung des Zwischenprodukts Ethylenoxid möglich. Mit den ermittelten Korrelationen zwischen Rezeptur und Anwendungseigenschaften der Katalysatoren lassen sich ihre Performance und Lebensdauer besser und schneller vorhersagen.

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