LABORAUSSTATTUNG Besser als die Norm
Mit Inkrafttreten der neuen Abzugsnorm weht ein anderer Wind durch die Labore – genauer gesagt durch die Laborabzüge. Denn die neue EN 14175 setzt strengere Maßstäbe bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Laborabzügen.
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Mit Inkrafttreten der neuen Abzugs-norm weht ein anderer Wind durch die Labore – genauer gesagt durch die Laborabzüge. Denn die neue EN 14175 setzt strengere Maßstäbe bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Laborabzügen.
Mit der EN 14175 werden die bisher existierenden, nationalen Produktnormen, denen durchaus unterschiedliche Sicherheitsphilosophien zugrunde liegen, zwecks Harmonisierung abgelöst. Für Irritation sorgt nicht zuletzt die Tatsache, dass die neue Norm zwar die Prüfungsprozeduren europaweit vereinheitlicht, im Gegensatz zur in Deutschland bisher gültigen DIN 12924 aber keine Grenzwerte für das Rückhaltevermögen und die Robustheit eines Abzugs vorgibt. In Deutschland werden diese durch die BG Chemie definiert. Bei dem Labormöbelhersteller Köttermann sieht man den Veränderungen nach eigener Aussage gelassen entgegen: hier war man schon vor Inkrafttreten in der Lage, Abzüge entsprechend der neuen Norm herzustellen. Bei allen Testverfahren verzeichneten die Köttermann-Abzüge Werte, die jeden Richtwert unterbieten.
Schnelligkeit und flexible Produktpolitik„Um die Zukunftssicherheit unserer Produkte zu garantieren, müssen wir vorausschauend und flexibel sein,“ so Produktmanager Frank Buchholz, „daher haben wir die britische Norm BS 7258 oder die französische AFNOR XP X 15-203 bei der Entwicklung unserer Produkte schon immer berücksichtigt. Zumal wir unser Systemlabor weltweit verkaufen und über ein dichtes Vertriebsnetz mit Niederlassungen in ganz Europa verfügen.“ Überdies hat Köttermann einen ständigen Vertreter im Normenausschuss und erhält dadurch Informationen aus erster Hand. Ein weiterer Vorteil ist ein eigenes zertifiziertes Messlabor, in dem laufend die Aerodynamik der Abzüge durch Lüftungsingenieure getestet und optimiert wird. Auch die vorgesehenen neuen Baumusterprüfungen werden hier bereits durchgeführt: die Bestimmung des Rückhaltevermögens im ungestörten Zustand ebenso wie die Robustheit der Abzüge bei künstlich herbeigeführten externen Störungen.
Grenzwerte der BG Chemie deutlich unterschritten
Die neue EN 14175 sieht folgenden Test zur Ermittlung des Schadstoffrückhaltevermögens vor: Im Ab-zugsinnenraum wird ein Gemisch aus N2 und 10% SF6 emittiert, dessen Austritt aus dem Abzug IR-spektrometrisch verfolgt wird. Messgröße ist die Summe des Prüfgasausbruchs über 5 Minuten in ppm. Für das in Deutschland favorisierte Messverfahren wird 40 mm vor der Frontschieberebene der Prüfgasausbruch bestimmt. Köttermann-Abzüge zeigen in keinem Fall einen messbaren Ausbruch in diesem wichtigen Test (unterhalb von 0,02 ppm Nachweisgrenze). Zum Vergleich: Die 2003 von der BG Chemie verabschiedeten Höchstwerte liegen in diesem Test bei 0,65 ppm.
Größere Praxisnähe als die bisher geltende DIN bietet der neue Robustheitstest, bei dem das Rückhaltevermögen von Abzügen bei externen Störungen ausschlaggebend ist. Für diesen Test wird mittels einer sich bewegenden Platte vor dem Abzug ein Ausbruch künstlich provoziert. Gemessen wird hierbei die Reaktion des Systems auf diese genormte Störung. Auch hier liegt der ermittelte Wert von 0,2 ppm in einem außerordentlich günstigen Bereich. Diese Messwerte sind das Ergebnis von Produktverbesserungen, die Köttermann, wie alle anderen Labormöbelhersteller auch, im Zuge der Umstellung auf die EN 14175 vorgenommen hat. Aufgrund der Aerodynamik seiner Abzüge kann Köttermann nach eigenen Angaben auf einen technisch aufwändigen und damit teuren Luftschleier verzichten. Stattdessen erweist sich ein geometrischer Lösungsansatz durch Anbringen seitlicher Leitbleche in variablen Größen und eines Einströmkörpers an der Vorderkante der Tischplatte als vorteilhaft.
Dank der flexiblen Produktgestaltung lassen sich die Abzüge aus der laufenden Serie einfach nachrüsten. Die aktuelle Abzugsgeneration zeichnet sich durch modularen Aufbau und hohe Arbeitstiefe aus. Dank eines neuartigen Strömungskonzepts wird auf eine rückwärtige Luftleitwand verzichtet, was deutlich verringerte Verweilzeiten von Schadgasen und -stoffen zur Folge hat. Bei dieser Bauweise kann sich kein Schmutz mehr in unzugänglichen Zwischenräumen ablagern. Die Änderungen, die sich durch die Einführung der EN 14175 ergeben, werden von Köttermann aus Herstellersicht als durchweg positiv beurteilt.
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