15. Deutscher Biotechnologie-Report Biotech-Branche mit neuem Mut
Junge Branche mit alten Problemen: Die deutsche Biotech-Industrie kämpft weiterhin mit Finanzierungsschwierigkeiten. Die Folge: Die Zahl der Unternehmen und der Umsatz gehen weiter zurück. Dagegen steigen die Zukunftsindikatoren Mitarbeiterzahl sowie Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Das sind Ergebnisse des 15. deutschen Biotechnologie-Reports der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY).
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Frankfurt – Die Zahl der Unternehmen der Biotech-Industrie sank von 407 im Jahr 2013, auf 401 im Jahr 2014. Im selben Zeitraum ging der Gesamtumsatz von 1,17 Milliarden Euro auf 1,14 Milliarden Euro zurück. Gleichzeitig weiteten sich die Verluste um zwei Prozent auf 349 Millionen Euro aus.
(Die Ergebnisse des 15. deutschen Biotechnologie-Reports der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young finden Sie in unserer Bildergalerie bequem zum Durchklicken.)
Die Zahl der Neugründungen nimmt seit 2010 beständig ab und hat im vergangenen Jahr einen neuen Tiefstand erreicht. Gerade einmal zehn neue Firmen kamen hinzu. 2010 wurden noch 34 neue Unternehmen gegründet.
Medikamentenentwicklung bei den Neugründungen vorne
Bemerkenswert ist dabei, dass in den vergangenen beiden Jahren die Mehrzahl mit 60 Prozent der neu gegründeten Unternehmen ausgerechnet auf dem risikoreichsten Sektor, der Medikamentenentwicklung, tätig ist. Mit weitem Abstand folgen die Hersteller biotechnischer Werkzeuge wie Gensonden oder Sequenzierenzyme (13 Prozent). Die Hotspots für Neugründungen waren in den vergangenen beiden Jahren vor allem München, die Rhein-Neckar-Region sowie Köln/Bonn und Berlin. Immerhin: Auch die Zahl der Insolvenzen ist im zweiten Jahr in Folge gesunken und betrug nach 17 Insolvenzen 2012 und 13 Insolvenzen 2013 noch elf Firmenpleiten.
Außerdem machen mehrere Indikatoren Mut für die Zukunft: Zum einen bauten die Unternehmen die Zahl der Mitarbeiter um drei Prozent, auf 9920 aus. Zum anderen stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) um vier Prozent auf 803 Millionen Euro. Und auch das Interesse prominenter Investoren wie Bill Gates oder Dietmar Hopp könnte einen Schub geben.
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