Bioraffinerie-Forschungszentrum BMBF fördert Bioraffinerie-Forschungszentrum
Das BMBF unterstützt den Bau eines Bioraffinerie-Forschungszentrums in Leuna mit zehn Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket. Das Gesamtinvestitionsvolumen zur Förderung der Bioraffinerie im ostdeutschen Chemiedreieck liegt bei 50 Millionen Euro.
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Leuna – Ein neu geplantes Bioraffinerie-Forschungszentrum in Leuna soll alle Teile verschiedener Pflanzen - insbesondere von solchen, die nicht in der Nahrungskette gebraucht werden - für die Produktion von Chemikalien, Kraftstoffen, Strom und Wärme nutzen. Dadurch sollen neue Wege für den Klimaschutz und die Ressourceneffizienz eröffnet werden. Das BMBF will den Aufbau mit zehn Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket unterstützen. Durch die regionale Nähe von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft sollen laut BMBF die hervorragenden Standortbedingungen im Chemiedreieck Halle-Bitterfeld-Leipzig genutzt werden.
Gesamtinvestitionsvolumen von 50 Millionen Euro
Das BMBF will das Bioraffinerie-Forschungszentrum für die industrielle Nutzung von Biomasse zusammen mit der Landesregierung Sachsen-Anhalt, dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und dem Bundesministerium für Umwelt (BMU) mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 50 Millionen Euro aufbauen. Neben den zehn Millionen aus dem Konjunkturpaket sollen vom BMBF weitere zwei Millionen Euro Projektfördergelder sowie erhebliche Mittel aus der Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft für den Bau und die Erstausstattung in das Forschungszentrum fließen.
Unter wissenschaftlicher Leitung der Fraunhofer-Gesellschaft sollen in Leuna durch Forschung die Grundlagen geschaffen werden, um Biomasse möglichst effizient und abfallfrei für die Chemie-Industrie zu nutzen. Bioraffinerien spielen für Klimaschutz und Ressourceneffizienz eine Schlüsselrolle, da hier energieintensive Chemieprozesse mit hohen Treibhausgas-Emissionen durch umweltschonende biotechnologische Verfahren ersetzt werden.
Nutzung von Biomasse
Aktuell beträgt der Anteil der Biomasse in der Chemischen Industrie etwa zehn Prozent. Rund 90 Prozent der chemischen Rohstoffbasis kommt aus den fossilen Rohstoffen Erdöl und Erdgas. Deutschland ist in großem Umfang abhängig von Importen: Beim Mineralöl zu 97 Prozent, beim Erdgas zu 83 Prozent und bei der Steinkohle zu 61 Prozent. Die Nutzung von Biomasse kann einen wesentlichen Beitrag für die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und Energieträgern leisten. Mit einer Bioraffinerie sollen darüber hinaus mögliche Nutzungskonkurrenzen zwischen Nahrungsmittelproduktion und der stofflich-industriellen beziehungsweise. energetischen Verwertung von Biomasse abgefedert werden.
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