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Mikroskopie Carl Zeiss stellt seine Mikroskopiesparte neu auf

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Carl Zeiss fasst in einem neuen Unternehmensbereich seine beiden Sparten Microimaging und Nano Technology Systems zusammen. Für die Kunden soll dieser Zusammenschluss die Möglichkeit bieten, sowohl Licht- wie Elektronenmikroskop-Systeme von einem Anbieter zu beziehen.

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„Mit der Integration beider Welten der Mikroskopie eröffnen wir für unsere Kunden aus Wissenschaft und Industrie neue Perspektiven“, sagte Dr. Ulrich Simon, Leiter des Unternehmensbereichs Mikroskopie. (Bild: Zeiss)
„Mit der Integration beider Welten der Mikroskopie eröffnen wir für unsere Kunden aus Wissenschaft und Industrie neue Perspektiven“, sagte Dr. Ulrich Simon, Leiter des Unternehmensbereichs Mikroskopie. (Bild: Zeiss)

Mit Beginn des neuen Geschäftsjahrs 2011/12 stellt Carl Zeiss seine Mikroskopiesparte neu auf: 2.500 Mitarbeiter von Carl Zeiss Microimaging und Carl Zeiss Nano Technology Systems bilden den neuen Unternehmensbereich Mikroskopie. Künftig biete das Unternehmen damit als einziger Anbieter weltweit innovative Systeme und Lösungen für Licht- und Elektronenmikroskopie aus einer Hand an, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mikroskopie-Kunden setzen auf integrierte Lösungen

Kunden aus Forschung und Industrie nutzen zunehmend beide Systeme und setzen auf integrierte Software- und Workflow-Lösungen. Carl Zeiss trägt diesem Trend mit dem Zusammenschluss Rechnung. „Mit der Integration beider Welten der Mikroskopie eröffnen wir für unsere Kunden aus Wissenschaft und Industrie neue Perspektiven“, sagte Dr. Ulrich Simon, Leiter des Unternehmensbereichs Mikroskopie. „Seit mehr als 160 Jahren ist Carl Zeiss Pionier in diesem Bereich. Carl Zeiss und Ernst Abbe haben vor mehr als 160 Jahren die wissenschaftliche Mikroskopie erfunden und das Unternehmen hat diese Technologie immer entscheidend geprägt. Jetzt schlagen wir ein neues Kapitel auf.“

Dr. Frank Stietz, Leiter des Bereichs Materials im Unternehmensbereich Mikroskopie: „Heute ist es selbstverständlich, dass die beiden Bereiche zusammengehören, wenn wir die technologischen Entwicklungen und die Kundenerwartungen betrachten. Aber vor zehn Jahren sah der Markt völlig anders aus. Da kamen die Kunden der Elektronenmikroskopie tatsächlich überwiegend aus der Halbleiterbranche.“ Jetzt wird die Geschäftseinheit Nano Technology Systems aus dem Unternehmensbereich Halbleitertechnik herausgelöst und Teil der Carl Zeiss Mikroskopie.

Die korrelative Technologie zeigt, welche Potenziale in der Kombination von Licht- und Elektronenmikroskopie liegen. Prominentes Beispiel ist Professor Jeff Lichtman an der Harvard University, der mit Licht- und Elektronenmikroskopie das sogenannte Brain-Mapping vorantreibt und dreidimensionale Landkarten des Gehirns erstellt. Das ist ein Projekt, das mit der Entschlüsselung des Genoms vergleichbar ist. In der Industrie ermöglichen integrierte Systeme etwa in der Partikelanalyse enorme Produktivitätsfortschritte.

Mehr Schlagkraft für mehr Wachstum

Seit 1. Oktober 2011 ist Carl Zeiss Mikroskopie mit einem einheitlichen Marktauftritt und Vertrieb weltweit aktiv. In 33 Ländern ist das Unternehmen mit Vertrieb und Service vertreten, in sechs Ländern werden Produktionssowie Forschungsstandorte betrieben. „Wir werden durch den Zusammenschluss der technologisch führende Mikroskopieanbieter für Biowissenschaften und Industrie“, so Simon. „Zudem erschließen wir neue Wachstumspotenziale, einerseits in den Biowissenschaften und der Industrie, andererseits in den sich schnell entwickelnden Volkswirtschaften.“ Der Wettbewerb nimmt weltweit zu, denn die Mikroskopie ist ein schnell wachsender Markt, da sie sich immer mehr zur Basistechnologie entwickelt, die aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken ist. Dieser Markt wird durch große Anbieter und kleinen Spezialisten für spezifische Technologien geprägt.

Mit dem neuen Unternehmensbereich Mikroskopie vereint Carl Zeiss nach eigenen Aussagen beide Stärken: schlagkräftige Größe und technologische Expertise für den gesamten Prozess der Mikroskopie. Mit der Bündelung von Forschung und Entwicklung sowie Investitionen sei dafür eine wichtige Voraussetzung geschaffen. „Wir gehen davon aus, dass wir unser zweistelliges Wachstum noch ausbauen können. Unser langfristiges Ziel ist es, der führende Ansprechpartner für alle Fragestellungen der Mikroskopie zu werden“, so Simon. Nächster Schritt sei die rechtliche Integration der beiden Unternehmen in Deutschland, die bis Sommer 2012 vollendet wird.

In den USA, Frankreich, Großbritannien und Japan ist die rechtliche Zusammenführung und Integration der Vertriebsaktivitäten bereits abgeschlossen.

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