Studie Chemie 4.0 Chemie 4.0 – Wo geht´s lang für die Branche?
Die Digitalisierung bietet der Chemie jede Menge Chancen. Wie Chemie 4.0 zu neuen Geschäftsmodellen und mehr Nachhaltigkeit führen sollen, zeigt eine neue Studie, die der VCI vorgestellt hat.
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In der deutschen Chemiebranche macht sich Aufbruchstimmung breit. Mit Chemie 4.0 beginne die vierte Entwicklungsstufe in der 150-jährigen Geschichte der Branche, betonte VCI Präsident Kurt Bock vor Journalisten. Um die Chancen der Digitalisierung zu ergründen, hat der Verband eine Analyse bei Deloitte in Auftrag gegeben, die jetzt in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Zusätzlich hat der Verband 124 mittelständische Chemieunternehmen befragt.
„Chemie 4.0 – Wachstum durch Innovation in einer Welt im Umbruch“, heißt das über 100 Seiten starke Werk, das Chancen offenlegt, aber auch zeigt, wo es noch klemmt.
Daten sind das neue Gold
„Indem wir künftig digitale Massendaten nutzen, kann unsere Branche ihre Rolle in den Wertschöpfungsketten erweitern und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Darüber hinaus verfügen wir über zukunftsorientierte Lösungen, um die zirkuläre Wirtschaft voranzutreiben“, sagte VCI-Präsident Kurt Bock zum Potenzial von Chemie 4.0 für die Entwicklung der Unternehmen. Daher planen die Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren über 1 Milliarde Euro in Digitalisierungsprojekte und neue digitale Geschäftsmodelle zu investieren.
Digitalisierung sei für die deutsche Chemieindustrie kein neues Thema. Viele Unternehmen haben ihre Anlagen bereits automatisiert und setzen für die Steuerung digitale Prozesse ein. Aber die Nutzung von digitalen Massendaten, so die Studie, ermöglicht nicht nur Effizienzgewinne in der Produktion, zum Beispiel durch vorausschauende Wartung mittels Sensoren, sondern führt auch zu mehr Innovation, etwa durch virtuelle Realität und fortgeschrittene Simulationen für Forschung und Produktentwicklung.
Daten intelligent nutzen
„Die Verknüpfung von digitalen Dienstleistungen mit Produkten der Chemie- und Pharmaindustrie ist der Schlüssel für zusätzliche Wertschöpfung“, betonte der VCI-Präsident.
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Cloudbasiertes Kollaborationsnetzwerk
BASF und SAP machen Engineering und Instandhaltung fit für Industrie 4.0
Daran arbeitet die Branche zum Beispiel in der Präzisionslandwirtschaft („Digital Farming“). Unterstützung kommt für den Landwirt aus der Chemie nicht mehr allein in Form von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln; vielmehr sollen Apps helfen, Krankheiten und Schädlinge auf dem Feld zu identifizieren und die optimale Dosierung für die Behandlung der Kulturen zu finden. Weitere Module – etwa zur Analyse der Bodenbeschaffenheit und der Wettervorhersage – ergänzen das datenbasierte Modell, mit dem der Landwirt seinen Betrieb steuern kann. Damit lassen sich betriebswirtschaftliche und die Umwelt beeinflussende Faktoren verbessern.
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