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VCI-Lagebericht Chemie startet verhalten ins zweite Halbjahr

Die Produktion stagnierte gegenüber dem Vorquartal, der Umsatz ging sogar um 1 Prozent zurück. VCI-Präsident Kley sieht die Einschätzung bestätigt, dass die Erholung der Weltwirtschaft noch nicht nachhaltig gesichert ist. Für das Gesamtjahr rechnet der VCI weiter mit einem Anstieg der Produktion um 1,5 Prozent. Der Branchenumsatz dürfte wegen stärker als erwartet sinkender Chemikalienpreise nur um 0,5 Prozent auf 187,5 Milliarden Euro wachsen.

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VCI-Präsident Kley sieht die Erholung der Weltwirtschaft noch nicht nachhaltig gesichert.
VCI-Präsident Kley sieht die Erholung der Weltwirtschaft noch nicht nachhaltig gesichert.
(Bild: VCI/Boris Trenkel)

Die deutsche Chemieindustrie erlebt ein wechselhaftes Jahr. Nach einem starken zweiten Quartal 2013 fiel das dritte Quartal wieder verhaltener aus: Die Produktion verharrte auf dem Niveau der vorherigen drei Monate, wobei dieser Verlauf aber maßgeblich eine Folge der Produktionseinbußen bei Arzneimitteln war. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zur wirtschaftlichen Lage hervor.

Der Umsatz der drittgrößten deutschen Industriebranche ging von Juli bis September sogar leicht zurück. Die weiter steigende Inlandsnachfrage nach chemischen Erzeugnissen wurde vor allem durch die gute Konjunktur im Automobilbau und in der Bauwirtschaft getragen. Dagegen zeigte sich das Auslandsgeschäft schwächer als im Vorquartal.

Zur wirtschaftlichen Entwicklung der Branche sagte VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley: „Die Geschäfte der Chemie haben sich im dritten Quartal schlechter entwickelt als im Vorquartal. Im Gegensatz zum bisherigen Jahresverlauf gingen erstmals die Auslandsumsätze zurück. Das bestätigte unsere bisherige Einschätzung, dass die wirtschaftliche Erholung der Weltwirtschaft noch nicht nachhaltig gesichert ist.“

Prognose

Der VCI rechnet unverändert damit, dass die Chemieproduktion im Gesamtjahr 2013 um 1,5 Prozent zulegen wird. Die Chemikalienpreise werden dagegen mit einem Minus von 1,0 Prozent stärker sinken als zunächst angenommen. Daher dürfte der Branchenumsatz nur um 0,5 Prozent auf 187,7 Milliarden Euro ansteigen.

Produktion

Die Chemieproduktion stagnierte im Vergleich zum Vorquartal. Ursache war vor allem die schwache Nachfrage nach Pharmaprodukten. Die übrigen Chemiesparten konnten dagegen ihre Produktion ausdehnen. Insgesamt lag ihr Produktionsniveau um 1,5 Prozent höher als im Vorjahr. Auch die Kapazitätsauslastung legte leicht zu.

Erzeugerpreise

Trotz anziehender Rohstoffkosten sanken die Preise für chemische Erzeugnisse im Vergleich zum Vorquartal um 1,0 Prozent. Gegenüber Vorjahr betrug der Rückgang sogar 1,4 Prozent.

Umsatz

Die Preisentwicklung beeinflusste den Branchenumsatz, der im dritten Quartal gegenüber Vorquartal um 1,0 Prozent auf 44,4 Milliarden Euro sank. Im Vergleich zum Vorjahresniveau lagen die Erlöse aber immer noch um 1,0 Prozent höher. Das Auslandsgeschäft lag dagegen unter Vorjahresniveau.

Beschäftigung

Die Chemieunternehmen haben im dritten Quartal neue Stellen geschaffen. Die Branche beschäftigt derzeit 436.500 Mitarbeiter. Das ist ein Zuwachs von 0,5 Prozent oder 900 Arbeitsplätzen im Vergleich zum Vorjahr.

Weitere Informationen:

VCI-Quartalsbericht

Bildergalerie diverser VCI-Infografiken

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