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Studie: Unternehmensführung Chemie- und Pharmamanagement steht Generationswechsel bevor

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Im Topmanagement der chemisch-pharmazeutischen Industrie bewegt sich was: Einer Umfrage im Auftrag der Commerzbank zufolge haben 33 % der Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren einen Wechsel an der Führungsspitze vollzogen. 39 % sehen in den nächsten fünf Jahren einen solchen Wechsel auf sich zukommen. Der Generationswechsel biete großes Potenzial.

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Jedes zweite Chemie- und Pharmaunternehmen sieht im eigenen Haus Modernisierungsbedarf.
Jedes zweite Chemie- und Pharmaunternehmen sieht im eigenen Haus Modernisierungsbedarf.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Frankfurt – Der Generationenwechsel bietet Unternehmen viele Chancen, die sie nutzen müssen. Dieser Erkenntnis liefert die Studie „Next Generation: neues Denken für die Wirtschaft“, für die das Marktforschungsinstitut Kantar RNS über 2000 mittelständische Unternehmer in ganz Deutschland befragt hat. Die Unternehmen in der Chemie- und Pharmaindustrie sehen sich laut der Studie mit veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert. Für 46 % der Unternehmen stellen insbesondere starke neue Wettbewerber und für 27 % der Umbruch von Schlüsseltechnologien überdurchschnittlich häufig eine Herausforderung dar. Etwas seltener als im Bundesdurchschnitt steht die Entwicklung neuer Geschäftsfelder ganz oben auf der Agenda der Branchenunternehmen (58 %).

Link zur Studie Weitere interessante Studien und Positionspapiere aus Bereichen wie beispielsweise Gehalt, Personal, Industrie, Pharma, Produktion oder auch Biotechnologie finden Sie auf unserer Übersichtsseite.

Zwar versuchen die meisten mittelständischen Chemie- und Pharmaunternehmen, sich rechtzeitig auf neue Technologien einzulassen und neue Produkte zu entwickeln, jedoch kämpfen 17 % der Unternehmen mit überalterten Produkten und Dienstleistungen. Sie sehen trotz der Notwendigkeit, neue Geschäftsfelder zu entwickeln, den Modernisierungsbedarf nicht hauptsächlich bei der Angebotspalette (48 %), sondern setzen auf eine bessere Mitarbeiterqualifikation (60 %), den Ausbau der IT-Infrastruktur (54 %), die Intensivierung der Marketingaktivitäten (53 %) und die Optimierung der Produktionsabläufe (50 %).

„Mittelständische Unternehmen haben die besten Voraussetzungen, die Potenziale zu nutzen und den Wandel hin zum Unternehmen der Zukunft zu vollziehen. Einerseits ermöglichen ihnen flache Hierarchien und flexible Strukturen große Handlungsfähigkeit. Andererseits können sie Investitionen in die Zukunftsfähigkeit finanziell besser realisieren als zum Beispiel Start-ups“, erläuterte Michael Reuther, Vorstand der Commerzbank und verantwortlich für das Segment Firmenkunden.

Der Wandel zum Unternehmen der Zukunft ist ein Gemeinschaftsprojekt

Chemie- und Pharmaunternehmen, denen die Umsetzung von Veränderungen erfolgreich gelungen ist, profitieren von einem Generationswechsel und erfahrenen Managern, die von außen ins Unternehmen kommen. Junge Nachfolger und Führungskräfte unter 40 Jahren tragen häufig eine Gründermentalität in das Unternehmen und treiben unternehmerische Zukunftsprojekte voran. Am effektivsten sind junge Manager allerdings in jungen Unternehmen. 16 % der Unternehmen in der Branche, und damit deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (10 %), sind "Digital Natives", also Unternehmen jünger als 10 Jahre.

In den älteren Unternehmen – 53 % der Unternehmen sind älter als 30 Jahre – sorgen dagegen etablierte Manager überdurchschnittlich häufig für regelmäßige Produktinnovationen. Neueinsteiger und Führungskräfte, die weniger als fünf Jahre im Unternehmen tätig sind, treiben mit neuen Serviceleistungen, strategischen Kooperationen und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder grundlegende Veränderungen voran. Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie profitieren also von einem heterogenen Spitzenmanagement mit unterschiedlichem Management- und Erfahrungswissen und bleiben dadurch konkurrenzfähig.

Unternehmen erwarten „Next Generation Banking“ von ihren Finanzinstituten

Die befragten Unternehmen der Branche zeigen ein sehr großes Interesse an neuen digitalen Bankdienstleistungen. Neben der Entwicklung neuer Software und Apps erwarten 53 % der Branchenmittelständler intelligente Lösungen, um die Bankservices in die eigenen IT-Systeme zu integrieren. Die persönliche Beratung bleibt dabei hoch im Kurs: 41 % der Unternehmer oder Manager der Chemie- und Pharmaindustrie können sich vorstellen, den Kontakt zur Bank sogar über Videochats herzustellen.

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