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Bildung und Forschung Chemieorganisationen stellen Positionspapier zu Bildung und Forschung vor

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Deutschland braucht mehr Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung, weniger Innovationshemmnisse und eine Infrastruktur, die neue Produkte und Verfahren unterstützt. Dies fordern die Chemieorganisationen der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft in ihrem aktuellen Papier „Positionen und Forderungen zu Bildung, Forschung und Innovation“.

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Weitere Herausgeber des Positionspapiers sind der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC),...
Weitere Herausgeber des Positionspapiers sind der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC),...
(Bild: BAVC)

Frankfurt – Ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort ist auf eine leistungsstarke Forschung in Wissenschaft und Industrie angewiesen. Daher sprechen sich die deutschen Chemieorganisationen gemeinsam für die konsequente Fortsetzung der qualitäts- und leistungsorientierten Förderung der Forschung an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen aus. Zusätzlich befürworten sie die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung für Unternehmen.

Eine solche Maßnahme stärke den Standort Deutschland und sorge für zusätzliches Wachstum. Gerade die Chemie als einer der wichtigsten Innovationsmotoren könne mit ihren Verfahren und Produkten entscheidend zu einer nachhaltigen Entwicklung und zur Lebensqualität der Menschen beitragen.

Unverzichtbar für den Chemiestandort Deutschland sind gut ausgebildete Menschen in Wissenschaft und Industrie. In ihrem Papier empfehlen die Chemieorganisationen deshalb mehr staatliche Investitionen in die Schul- und Hochschulbildung, eine verstärkte finanzielle Förderung sowie einen Ausbau des naturwissenschaftlich-technischen Unterrichts an den Schulen und bundesweit geltende Bildungsstandards in allen Schulfächern.

Sachunterricht bereits in der ersten Klasse

So soll der naturwissenschaftliche Sachunterricht bereits in den beiden ersten Jahren der Grundschule eingeführt werden. Zudem müssen die MINT-Fächer laut dem Positionspapier durchgängig ein Drittel der Stundentafel an weiterführenden Schulen einnehmen. Die Schüler sollten auch das Zentralabitur bis zum Ende der Schulzeit mit zwei naturwissenschaftlichen Fächern absolvieren und in einem dieser Fächer die Abschlussprüfung ablegen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind bundesweit vergleichbare Lehramtsabschlüsse.

Auch die Bachelor- und Master-Studiengänge müssen weiterentwickelt werden, damit die deutschen Hochschulen im internationalen Wettbewerb attraktiver werden. Dazu zählt das verstärkte Einbeziehen von Problemstellungen mit industrieller Relevanz in die Studiengänge der Chemie. Für die Master-Studiengänge sollte es aus Sicht der Chemieorganisationen keine „Übergangsquoten“ geben. Das Ziel müsse eine transparente und sachgerechte Regelung für die Anerkennung der Bachelor-Abschlüsse und die Zulassung zu Master-Studiengängen sein.

Verbesserte Ausbildungsinhalte in der Berufsausbildung

Darüber hinaus betonen die Chemieorganisationen die zentrale Bedeutung der beruflichen Bildung für die Industrie. Sie fordern deshalb, bei Schulabgängern die notwendige Ausbildungsreife sicherzustellen und die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu stärken. Dies soll durch modernere und flexiblere Ausbildungsinhalte mit Angeboten für leistungsstärkere und leistungsschwächere Jugendliche erreicht werden. Auch eine angemessene Personalausstattung und die Qualifizierung des Ausbildungspersonals zählt dazu.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Abbau und die Vermeidung von Innovatonshemnissen. Beispielsweise dürften keine spezifischen „Nano-Gesetze“ erlassen werden. Die geltenden Gesetze wie insbesondere Reach stellen das erforderliche Instrumentarium für eine umfassende und sachgerechte rechtliche Behandlung von Nanomaterialien bereit.

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