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Gewässerüberwachung Dauerhafte Gewässerüberwachung per Handy

Redakteur: Olaf Spörkel

E.ON Bayern hat dem Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München den mit 20 000 Euro dotierten Umweltpreis 2008 verliehen. Ausgezeichnet wurde ein Verfahren zur Schnellerkennung umweltschädlicher Stoffe im Rahmen der Gewässerüberwachung.

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München – Prof. Bernhard Wolf und sein Team vom Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München wurden von E.ON Bayern mit dem Umweltpreis 2008 ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe hat einen Biohybrid-Sensorchip entwickelt, mit dem sich die Konzentration von Giftstoffen im Wasser permanent messen lässt, und die Ergebnisse über ein handelsübliches Mobiltelefon an einen Internetserver übermitteln werden können. Die Systeme sollen laut Pressemitteilung an Bächen und Flüssen zur Gewässerüberwachung dauerhaft installiert werden. Insbesondere in Gewässern, in die regelmäßig Abwässer eingeleitet werden, kann die Schnellerkennung dazu beitragen, Umweltsünder zu erfassen, den Abwasserzulauf zu sperren und Umweltschäden zu begrenzen.

Der Umweltpreis-Jury hat besonders gefallen, dass vorhandene Mobilfunknetze zur Datenübertragung genutzt werden und so mit geringem technischen Aufwand ein Beitrag zum Erhalt sauberer Gewässer geleistet werden kann.

Gewässerüberwachung in Real-Time

Über eine kleine Pumpe wird im Abstand weniger Minuten Wasser entnommen und einem mit Mikroorganismen, z. B. Algen, bestückten Sensorchip zugeführt. Der Stoffwechsel der Algen wird durch bioelektronische Sensoren erfasst und verändert sich je nach Konzentration unweltschädlicher Stoffe im Wasser. So kann eine nachgeschaltete Elektronik der Messanlage die Änderung der Wasserqualität registrieren, sammeln und via Bluetooth-Konnektivität per Mobiltelefon drahtlos an einen zentralen Server weiterleiten. Werden bestimmte Werte überschritten, wird Alarm ausgelöst. Sind die Biohybrid-Sensorchips einmal installiert, kann innerhalb weniger Minuten die Veränderung der Wasserqualität online und in Realzeit verfolgt werden. Die Anwendungsbreite reicht vom Gewässermonitoring über allgemeine Toxikologie bis zur individualisierten Chemo-Sensitivitätstestung.

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