Der Klimawandel in 26 Fakten
Bei den Zukunftsszenarien unterscheiden Experten u. a. zwischen dem 1,5-Grad-Ziel und dem 2-Grad-Ziel. Dieses halbe Grad mehr oder weniger würde einen großen Unterschied in den Folgen des Klimawandels bedeuten. Beispiel Korallenriffe: Wenn sich die Erde um 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau erwärmt, werden voraussichtlich 70 bis 90 Prozent der weltweiten Korallenriffe absterben – bei 2 °C praktisch alle (98 bis 99 Prozent).
Laut IPCC dürfen wir für das 1,5-Grad-Ziel noch ein Restbudget von etwa 400 Gigatonnen Kohlendioxid ausstoßen. Allein im Jahr 2020 betrugen die menschengemachten CO2-Emissionen weltweit rund 40 Gigatonnen. Bei diesem Emissionsniveau wäre das Restbudget also in rund zehn Jahren „aufgebraucht“. Noch ist es aber möglich, das Ziel zu erreichen. Wie das gehen soll? Hier bringen setzen Experten auf „negative Emissionen“, also das aktive „Zurückholen“ von Treibhausgas aus der Atmosphäre. Dies gelingt einerseits durch massive Aufforstung, andererseits durch spezielle Technologien, die CO2 aus der Luft filtern und beispielsweise im Boden binden oder für industrielle Prozesse nutzbar machen. Noch sind solche Verfahren eher kleine Pilotprojekte. Doch um die Klimaziele zu erreichen, werden wir wohl auf solche neuen Lösungen angewiesen sein. Am Ende zählt jede eingesparte bzw. entfernte Tonne CO2 und jedes Zehntel Grad Erderwärmung.
Lesetipp: CO2-Budget: In zehn Jahren ist die Erde pleite
Weitere Infos:
Was wir heute übers Klima wissen – Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind, Stand: September 2022, herausgegeben von: Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de (1: IPCC / Sonderbericht 1,5 °C Globale Erwärmung / B.4.1; 2: klimafakten.de / Infografik / 1,5 °C)