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Internet Hype Digitalisierung: Was wir alle noch von Pokemon Go lernen können

Autor / Redakteur: Redaktion IoT, Nikolas Fleschhut / Dipl.-Medienwirt (FH) Matthias Back |

Dem Hype zu entkommen scheint unmöglich. „Pokémon Go“ ist gestern auch in den deutschen App Stores aufgetaucht und Fans auf dem gesamten Globus sind unterwegs, um die kleinen Wesen zu fangen. Aus der Erfolgs-Geschichte lassen sich einige Punkte ableiten, die auch für den Digitalisierungsprozess in anderen Branchen relevant sind.

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(Bild: gemeinfrei / Pixabay / CC0 )

Der eine findet es unglaublich, für den anderen ist es beängstigend, die Mehrheit ist jedoch begeistert von der neuesten Erscheinung in den App-Stores. Obwohl das Spiel bis gestern erst in den USA, Australien und Neuseeland erscheinen sollte, um dann stufenweise im Rest der Welt eingeführt zu werden, spielen Fans rund um den Globus schon seit Tagen. Dabei sind abgesehen von der Downloadzahl auch beinahe alle anderen Zahlen, wie beispielsweise die tägliche Nutzungsdauer, rekordverdächtig. Alles schön und gut, werden jetzt viele denken, aber was hat das mit der Digitalisierung, dem Internet der Dinge und meiner Branche zu tun? Wir haben einige Punkte zusammen getragen, die wir alle von Nintendo lernen können.

Die Nintendo-Geschichte in unserer Bildergalerie:

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Die Relevanz neuer Technologien frühzeitig erkennen

Was vor über zwei Jahren als Aprilscherz aus dem Hause Google begonnen hat, ist mittlerweile eine ausgereifte Kombination verschiedenster Technologien. Die Augmented Reality Technologie war zu Beginn der Pokemon-Erfolgsgeschichte vor über 20 Jahren noch undenkbar und auch vor zwei Jahren noch relativ weit entfernt von einer solch globalen und einfachen Anwendungsweise und vor allem von Nintendos Kerngeschäft. Genau das ist auch der erste spannende Punkt für den Transfer in andere Geschäftswelten: Es gilt stets zu überprüfen, welche neuen Technologien für das eigene Produkt sinnvolle Ergänzungen bieten können, auch wenn ein solches Unterfangen auf den ersten Blick unrealistisch erscheint. Wenn es möglich ist, weltweit mit einem Smartphone Pokémon zu fangen, ist der Weg zur Maschinenwartung via AR und Smartphone nicht mehr all zu weit.

Mit neuen Geschäftsmodellen zum Erfolg

Neue Technologien führen meist auch zu neuen Geschäftsmodellen. Eine Diskussion, die seit Jahren im Umfeld der digitalen Revolution in der deutschen Industrie und über alle Branchen hinweg geführt wird. Für die Entwicklung eines solchen Geschäftsmodells, getrieben von neuer Technologie und Innovation, ist Nintendo ein Paradebeispiel. Ein Unternehmen, bei dem die guten Jahre gefühlt Vergangenheit sind, das einst noch Angst vor Kannibalisierungs-Effekten zwischen Smartphone-Spielen und den eigenen Konsolen hatte und das abgesehen vom X-ten Gameboy nicht wirklich voranzukommen schien. Und dann ein solcher Erfolg: mit einer vor mehr als einem Jahrzehnt erfolgreichen Marke und einer ordentlichen Kelle Innovation erobert Nintendo nicht nur die App-Stores (bisher vollkommen fremdes Territorium) im Sturm, ist in allen Medien dauerpräsent und verdient gutes Geld durch In-App Käufe, sondern räumt auch den Aktienmarkt kräftig auf. Um 25% ist die Aktie seit dem Release der App gestiegen.

Fruchtbare Partnerschaften eingehen

Natürlich ist eines klar: Alleine hat das der japanische Konzern nicht geschafft. Mit im Boot ist Niantic, ein Google Spin-Off, das 2010 in Kalifornien gegründet und im Zuge der Alphabetisierung des Konzerns auf eigene Beine gestellt wurde. Das Unternehmen gilt als Spezialist im Bereich location-based Applications und VR/AR. Um Projekte dieser Art schnell und effizient umzusetzen ist es üblich (ja fast notwendig), Partnerschaften zu schließen, um Know-How zusammen zu bringen und ein Produkt zu entwickeln, das Menschen lieben. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob dieses Produkt für Pokémon-Fans oder Service-Mechaniker im Maschinenbau entwickelt wird.

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