MARKTÜBERSICHT PIPETTEN Dosieren leichter gemacht
Pipetten gehören zum klassischen "Basic-Equipment" in jedem Labor. War vor Jahren noch die Genauigkeit ein Thema, so rücken jetzt nach und nach Ergonomie-Aspekte sowie Zertifizierungen in den Vordergrund.
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Pipetten gehören zum klassischen "Basic-Equipment" in jedem Labor. War vor Jahren noch die Genauigkeit ein Thema, so rücken jetzt nach und nach Ergonomie-Aspekte sowie Zertifizierungen in den Vordergrund.
Ob mechanische oder elektronische Pipetten, Mehrkanal- oder Einkanal-System - die genaue Messung im µl-Bereich ist für die Hersteller solcher Geräte kein Unterscheidungsmerkmal mehr. Heute geht es um andere Faktoren wie Ergonomie, Zertifizierungen oder die Folgekosten einer Pipette.
Ergonomie als ganzheitlicher Ansatz
Die Ergonomie ist im ersten Moment ein sicherlich rein subjektives Empfinden. Außerdem sind die Hände des Laborpersonals nicht genormt, jeder benötigt quasi eine eigens für ihn konzipierte Pipette. Daher sollte man das Thema Ergonomie nicht auf eine möglichst gut in der Hand liegende Pipette reduzieren sondern es ganzheitlich betrachten. „Wir bei Eppendorf begreifen die Ergonomiedebatte als holistischen Ansatz,“ sagt Frank-Michael Smid, Senior Product Manager Liquid Handling Devices bei Eppendorf. Seiner Ansicht nach gibt es eine Reihe von Faktoren, die zusammen kommen müssen, um eine ergonomische Pipette zu ergeben. Hierzu zählt er:
Optimierte Form und Funktion,ideal austariert (geringes Gewicht), intuitive Bedienung sowie minimale Bedienkräfte. Sind alle diese Punkte erfüllt, kann man von einer ergonomischen Pipette sprechen. Smid geht aber noch weiter: „Uns wäre es natürlich am liebsten, wenn der Anwender die Pipette und den Arbeitsplatz als Einheit sehen würde. Sitzt der Pipetteur auf einem schlechten Stuhl, kann die beste Pipette ihn nicht vor Fehlhaltungen schützen.“ Hierzu gibt Eppendorf auch Anregungen für die richtige Ausstattung des Arbeitsplatzes.
Kosten
„Nach wie vor spielen beim Pipettenkauf auch die Kosten eine Rolle“, weiß Ute Pfeifle-Tiller, Account Managerin MLH bei Gilson, aus eigener Erfahrung zu berichten. Es sind allerdings nicht nur die Kosten der tatsächlichen Pipette. Für Pfeifle-Tiller sind die Folgekosten wichtiger. Hier geht es um die Pipettenspitzen aber auch um Themen wie die Wartungsfreundlichkeit. „Unsere Pipetten sind sehr wartungsarm, der Anwender kann kleinere Reparaturen selbst ausführen“, so Pfeifle-Tiller. Auch Smid sieht diesen Aspekt gerade im traditionell eher sparsamen universitären Bereich als sehr wichtig an.
Es gibt aber auch Branchen, für die spielt der Kostenfaktor eine eher untergeordnete Rolle. Gerade in der Pharmaindustrie müssen die Anwender aufgrund des regulierten Umfelds auf andere Aspekte achten. „Damit die Pharma-Branche die eigenen Pipetten überhaupt in Betracht zieht, müssen Zertifikate vorhanden sein“, sagt Dr. Antonio Romaguera, Produktmanager Life-Science bei Brand. Ein Kalibrier-Service nach der geltenden DIN-Norm 8655 und die entsprechenden Zertifikate sind hier Vorraussetzung.
Pipettenkauf ist Vertrauenssache
Für Gilson-Mitarbeiterin Pfeifle-Tiller ist die Entscheidung für das Modell eines Herstellers auch ein Stück Vertrauenssache. „Wer nicht selten mehrere Stunden am Tag eine Pipette bedient, der entwickelt natürlich auch eine gewisse Routine bei der Bedienung. Und dieses Gewohnheitsgefühl sollte man bei der Kaufentscheidung nicht unterschätzen“, ist sie sich sicher.
Wenn aber doch der Umstieg auf einen anderen Hersteller ansteht, sollte jede Pipette im Langzeit-Test bewertet werden. Aus diesem Grund bieten mehrere Unternehmen dem Kunden an, die Modelle kostenlos für einen bestimmten Zeitraum auf Herz und Nieren zu prüfen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht der Hersteller von Pipetten. Die Firmen hatten die Möglichkeit, ihr Produktportfolio von Einkanal-Pipetten (digital, fix und variabel) vorzustellen. Diese Übersicht ist aus Selbstauskünften der teilnehmenden Firmen erstellt worden und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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