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Aufreinigungsmethoden Entwicklung biotechnologischer Aufreinigungsmethoden

Redakteur: Anke Geipel-Kern

Ein Verbund aus Forschung und Industrie will durch die Entwicklung neuer Aufreinigungsmethoden die Effizienz biotechnologischer Herstellungsprozesse steigern.

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Magdeburg – Basierend auf raschen Fortschritten bei Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder der Therapie von Krebs zeichnet sich eine weitere Steigerung des Marktpotenzials für biotechnologisch hergestellte Produkte ab. Um den Marktanforderungen gerecht zu werden, sind biotechnologische Produktionssysteme kontinuierlich verbessert worden. Hierbei konzentrierte man sich bisher vorwiegend auf die Verbesserung von Fermentationstechnologien und die Steigerung der Prozessausbeuten.

Drei deutsche Industrieunternehmen wollen jetzt gemeinsam mit Forschern von drei Lehrstühlen deutscher Universitäten und dem Magdeburger Max-Planck- Institut Verfahren zur Effizienzsteigerung biotechnologischer Herstellungsprozesse entwickeln. Nach Ansicht der beteiligten Partner sollte das Augenmerk zukünftig verstärkt auch auf Methoden und Engpässe in der Aufreinigung der jeweiligen Produkte, dem Downstream Processing (DSP), gerichtet werden. Dies betrifft sowohl den Durchsatz und die Ausbeute in den Prozessstufen als auch Fragen bezüglich Qualität und Reinheit der gewünschten Wirkstoffe.

Aufreinigung von Glykoproteinen

Ein weiterer Fokus sind Verfahren zur verbesserten Aufreinigung von Influenzaviren und viralen Glykoproteinen für die Impfstoffherstellung. Die Mehrzahl aller zugelassenen Influenzaimpfstoffe wird gegenwärtig in bebrüteten Hühnereiern produziert. Aufgrund der limitierten Skalierbarkeit und des Risikos allergischer Reaktionen auf Eierproteine wird gegenwärtig die Impfstoffproduktion von einer Vielzahl der Produzenten auf Säugetierzellen umgestellt.

Bisher angewandte Aufreinigungsprozesse für Influenzaviren basieren nahezu ausschließlich auf diskontinuierlichen Prozessen. Die Entwicklung und Anwendung von kontinuierlichen Verfahren basierend auf Affinitätsmedien, die mit Biopolymeren funktionalisiert sind, würde auch diese Prozesse erheblich effizienter ablaufen lassen.

An dem Verbundprojekt sind beteiligt:

  • EMC microcollections, Tübingen
  • IDT Biologika, Dessau-Roßlau
  • Merckle Biotec, Ulm
  • Prof. Udo Reichl, Lehrstuhl für Bioprozesstechnik an der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg
  • Prof. Andreas Seidel-Morgenstern, Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Prof. Stefan Laufer, Lehrstuhl für Pharmazeutische/Medizinische Chemie der Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Prof. Kai Sundmacher, Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg

Das Verbundprojekt startete mit Unterstützung des BMBF im Oktober 2008 im Rahmen der Fördermaßnahme „Wettbewerb zur Stärkung des Produktionsstandortes in der Biotechnologie - Entwicklung neuer Aufreinigungsmethoden“.

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