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LABORPRAXIS-Newsticker Lebensmittelsicherheit: 600 Millionen Gründe für gute Küchenhygiene

Aktualisiert am 07.06.2023 Quelle: dpa Lesedauer: 11 min

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Aktuelle Nachrichten aus der Laborbranche, Entdeckungen aus den Naturwissenschaften, Meldungen aus der Pharmaindustrie, der Energiepolitik und weitere branchenrelevante News finden Sie hier im LABORPRAXIS-Newsticker. Der Beitrag wird fortlaufend aktualisiert.

Aktuelle Nachrichten aus Labortechnik, Pharmaindustrie und den Naturwissenschaften
Aktuelle Nachrichten aus Labortechnik, Pharmaindustrie und den Naturwissenschaften
(Bild: ©viperagp - stock.adobe.com)

6. Juni: Welttag der Lebensmittelsicherheit: 600 Millionen Gründe für gute Küchenhygiene

Berlin (BfR) 14:05 Uhr – Täglich erkranken weltweit etwa 1,6 Millionen Menschen aufgrund unsicherer Lebensmittel. Jährlich sind es mehr als 600 Millionen. Allein in Deutschland werden jedes Jahr mehr als 100.000 Erkrankungen gemeldet, die auf lebensmittelbedingte Infektionen zurückzuführen sind, die Dunkelziffer liegt jedoch weitaus höher. Der Welttag der Lebensmittelsicherheit macht seit dem Jahr 2018 auf die Wichtigkeit des Themas aufmerksam. Auch das BfR beteiligt sich in diesem Jahr wieder und informiert auf seinen Social-Media-Kanälen mit der Themenwoche „Lebensmittelsicherheit zuhause“ über verbrauchernahe Themen, wie Küchenhygiene, Kreuzkontamination oder was es beim Verzehr bestimmter roher Lebensmittel zu beachten gilt. „Lebensmittelbedingte Infektionen durch Bakterien, Viren oder Keime sind eine Dauerbrenner-Herausforderung. Sie sind auch für jeden Haushalt ein ernstes aktuelles Gesundheitsproblem“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. „Umso mehr ist es uns ein Anliegen, die Bevölkerung über die Betroffenheit von mangelnder Lebensmittelsicherheit aufzuklären – das Einhalten weniger Verhaltensregeln kann Krankheiten vermeiden und Leben retten.“

Das BfR informiert auf seinen Social-Media-Kanälen mit der Themenwoche „Lebensmittelsicherheit zuhause“ vom 5. bis 9. Juni 2023 über den richtigen Umgang mit rohen Lebensmitteln, welche Hygieneregeln es in der Küche zu beachten gibt, was Kreuzkontaminationen sind, wie sie entstehen und vermieden werden können. Die Inhalte können Sie auf der Instagramseite oder dem Twitterkanal einsehen.

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6. Juni: Merck-Chefin: Deutsche Abkopplung von China würde viele Jahre dauern

Darmstadt (dpa) 12:00 Uhr – Merck-Chefin Belén Garijo hat in der Debatte über zu große Abhängigkeiten von China auf hohe Hürden hingewiesen. „Eine Abkopplung Deutschlands von China würde 20 Jahren dauern„, sagte Garijo am Montagabend vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. „Aber für was?„. Die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zwischen Deutschland und der Volksrepublik seien groß. Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern selbst sei seit 90 Jahren in dem Land aktiv. „Wir haben keine Gründe zu glauben, dass China keine Chance mehr für uns ist.„

Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine gibt es eine Debatte über zu große Abhängigkeiten der deutschen Wirtschaft. Als Lehre aus dem Krieg hatte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für eine breitere Aufstellung der deutschen Wirtschaft ausgesprochen. Unternehmen sollten ihre Geschäfte diversifizieren. Auch befürchten manche Beobachter einen Überfall Chinas auf Taiwan. Für Risiken in China hat sich Merck gerüstet. „„Wir sind auf das Schlimmste vorbereitet, auch wenn es unwahrscheinlich ist„, sagte Gerijo. Die Risikoprämie in dem Land sei positiv für Merck. Hilfreich wäre aber eine finale China-Strategie der Bundesregierung.

Zuletzt hatte schon Merck-Finanzvorstand Marcus Kuhnert betont, das Dax-Unternehmen sei „weiter entschlossen„, in den wichtigen Markt China zu investieren. Dort erzielte Merck 2022 knapp 3,2 Milliarden Euro Umsatz von gut 22 Milliarden Euro konzernweit. Man wolle Lieferketten im Land aber unabhängiger aufstellen. Importe aus anderen Ländern, besonders von den USA nach China, sollten begrenzt werden. So produziert Merck im Pharmageschäft schon direkt in China.

Die großen Sorgen über den Standort Deutschland teilt Garijo nicht. Sie glaube nicht an die Gefahr einer Deindustrialisierung, sagte sie mit Blick auf die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten. „Die deutsche Wirtschaft ist stark.„ Nötig sei es aber, Regulierungsvorhaben in Europa zu beschleunigen.

5. Juni: Universität Leipzig bekommt Millionen für KI-Erforschung von Viren

Genf (dpa) 12:05 Uhr – Die Universität Leipzig bekommt einen Millionenbetrag, um die Impfstoffforschung mit künstlicher Intelligenz (KI) voranzutreiben. Die Initiative zur besseren Pandemievorbereitung CEPI stellt 1,9 Millionen Dollar (rund 1,8 Mio Euro) zur Verfügung, wie sie am Montag in Genf mitteilte. Damit soll die Universität mit ihrer KI-Technologie Erreger aus den zehn Virenfamilien analysieren, die nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das größte Gefahrenpotenzial für eine Pandemie bergen.

Die Universität werde sich zunächst auf Paramyxoviren und Arenaviren konzentrieren, berichtete CEPI. Dazu gehören etwa das Nipah-Virus und das Lassa-Virus. „Ziel von CEPI ist es, die von der Universität Leipzig entwickelten Antigene in einer Impfstoffbibliothek zu speichern, damit sie schnell zur Entwicklung von Impfstoffkandidaten verwendet werden können, wenn sich eine neuartige pathogene Bedrohung ausbreitet„, teilte die Initiative mit.

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Bei CEPI arbeiten Regierungen, Stiftungen, Forschungseinrichtungen und Pharma-Unternehmen zusammen. Die Initiative soll dazu beitragen, dass die Welt auf besonders gefährliche Krankheitserreger vorbereitet ist. CEPI wurde 2017 nach der verheerende Ebola-Epidemie in Westafrika 2014/2015 gegründet.

3. Juni: Organspenden: 1.100 Wartende und 48 Spender

München (dpa/lby) 0:01 Uhr In Bayern gab es im laufenden Jahr bisher 48 Organspender. Diesen stehen 1100 Menschen gegenüber, die alleine im Freistaat auf ein lebenswichtiges Organ warten, wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Freitag sagte. Anlässlich des Tags der Organspende am Samstag warb er dafür, sich einen Spenderausweis zuzulegen und begrüßte die erneute Debatte um die Widerspruchslösung. „Organspenden können Leben retten“, betonte der CSU-Politiker. Bei einer Widerspruchslösung kann jeder Bürger nach dem Tod Organspender werden, wenn er es nicht ausdrücklich abgelehnt hat. Aktuell ist dagegen eine Zustimmung nötig - durch den Patienten selbst per Organspendeausweis oder die Angehörigen.

„Die Zahl der Organspenden in diesem Jahr ist bis Ende Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil geblieben, jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau“, sagte Holetschek. Deutschlandweit hatte sich bei den Jahreszahlen zuletzt ein Rückgang gezeigt. „Wenn wir in andere Länder wie etwa Spanien blicken, dann sehen wir, dass dort auf der Basis der Widerspruchslösung die Zahl der Organspender deutlich höher ist“, sagte Holetschek. „Ich begrüße deshalb den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, erneut über eine Widerspruchslösung im Deutschen Bundestag diskutieren zu wollen.“

Der Leiter des Transplantationszentrums der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Bruno Meiser, plädierte in den Zeitungen der „Mediengruppe Bayern“ für die Widerspruchslösung. Diese wäre „extrem wichtig, um die Zahl der Organspender zu erhöhen“, sagte er. „Es könnten ungefähr doppelt so viele sein - also 20 Organspender pro eine Million Einwohner. Momentan sind wir bei etwas mehr als zehn.“ Nach Meisers Schätzungen käme in Deutschland jedes Jahr eigentlich bei 25 000 bis 30 000 Todesfällen eine Organentnahme infrage, es gebe aber nur 800 bis 900 Spender im Jahr. „Das ist natürlich eine große Diskrepanz.“

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1. Juni: Finanzierung von Biotech-Firmen nach Corona-Boom eingebrochen

Frankfurt/Main (dpa) 11:30 Uhr – Nach einem Corona-Boom erlebt die deutsche Biotechnologie-Branche wieder schwierigere Zeiten. Nach zwei Jahren mit Finanzierungsrekorden floss 2022 angesichts gestiegener Zinsen und Unsicherheit um den Ukraine-Krieg deutlich weniger Geld in die Unternehmen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichen Analyse der Beratungsgesellschaft EY. Der Markt habe sich nach einer Überhitzung normalisiert. Jedoch gefährdeten nun die schwierigeren Finanzierungsbedingungen Entwicklungserfolge von Arzneien.

Die Kapitalaufnahme der Biotech-Branche brach laut der Studie 2022 auf 812 Millionen Euro ein - ein Rückgang um 67 Prozent gemessen am Vorjahr. Europaweit ging es der Branche kaum besser. Während sich das Risikokapital von Investoren für deutsche Firmen fast halbierte und etwa auf das Niveau von vor der Pandemie zurückfiel, gab es im unsicheren Umfeld keinen Börsengang einer deutschen Biotech-Firma und nur wenige Übernahmen unter Beteiligung hiesiger Branchenunternehmen. Pharmaunternehmen setzten dafür verstärkt auf Allianzen, heißt es von EY.

„Die deutsche Biotech-Branche ist nach dem Corona-Boom wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen“, sagte EY-Partner Klaus Ort. Nach dem Boom um Corona-Impfstoffe und -Therapien stünden nun wieder klassische Biotech-Themen im Fokus wie Studien zu Krebs-Wirkstoffen sowie Infektions- und Autoimmunerkrankungen. In der Pandemie hatte die Biotech-Branche mit Leuchttürmen wie dem Mainzer Impfstoffhersteller Biontech noch einen Schub erlebt. 2020 warb die Branche mit gut 47 000 Beschäftigten in Deutschland EY zufolge rund 3,0 Milliarden Euro ein, 2021 rund 2,4 Milliarden Euro.

Biotech-Firmen tüfteln an komplexen Arznei-Wirkstoffen und Therapien und bringen auch Technologien in Chemie und Landwirtschaft ein. Das ist teuer und langwierig, weshalb Biotechfirmen auf viel Geld von Investoren angewiesen sind, die meist in den USA sitzen. In Deutschland mangelt es an Geldgebern gerade für größere Summen, was der Biotech-Branche zu schaffen macht. Firmen wie Biontech zog es zum Börsengang an die US-Technologiebörse Nasdaq. Die Branche fordert seit langem erleichterte Finanzierungsbedingungen für Investoren.

31. Mai: Pfeiffer Vacuum will 75 Mio. € in seinen Standort Annecy in Frankreich investieren

Asslar (Pfeiffer Vacuum) 14:15 Uhr – Mitte Mai kündigte das Vakuumtechnologie-Unternehmen Pfeiffer Vacuum bei „Choose France 2023“, dem Gipfeltreffen für ausländische Investoren in Frankreich, einen über sieben Jahre angelegten Investitionsplan in Höhe von 75 Millionen Euro für seinen Standort in Annecy an. Das Investorentreffen bringt jährlich Hunderte von Führungskräften großer internationaler Unternehmen zusammen. Ziel ist es, Investitionen in Frankreich anzuregen. „Unser Investitionsplan wird dazu dienen, unsere Produktion zu modernisieren und digitalisieren, um unser Wachstum fortzusetzen“, sagte Dr. Britta Giesen, CEO von Pfeiffer Vacuum. „Wir wollen die Geschäftstätigkeit unserer französischen Tochtergesellschaft mit einem Umsatzziel von 600 Millionen Euro bis 2030 verdoppeln und 100 bis 150 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.“

Im gleichen Zeitraum will der Konzern seinen Kurs beschleunigen, mit dem die CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 bis 2030 auf netto null reduziert werden sollen. „Die Senkung unserer CO2-Emissionen soll auch Mitarbeitende, Lieferanten und Kunden motivieren, innovative Lösungen für umweltfreundliche Technologien zu entwickeln", fügte CEO Giesen hinzu.

Der Standort von Pfeiffer Vacuum in Annecy hat den Vorteil, dass ein Großteil der Mitarbeitenden in der Nähe wohnt. „So können wir das Pendeln auf ein Minimum reduzieren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern. Heute kommen bereits 20 Prozent unserer Mitarbeitenden zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit. Einige besitzen sogar kein Auto mehr“, sagte Guillaume Kreziak, Geschäftsführer von Pfeiffer Vacuum SAS, der französischen Tochtergesellschaft des Konzerns.

26. Mai: Merck-Chefin Garijo spricht sich für Ausstieg aus Tierversuchen aus

Darmstadt (dpa) 16:41 Uhr – Die Chefin des Darmstädter Dax-Konzerns Merck, Belén Garijo, will die Zahl der Tierversuche zur Entwicklung und Produktsicherung von Arzneien und Chemikalien in den kommenden Jahren deutlich senken. „Wir wollen keine Tierversuche mehr machen“, sagte sie im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ laut Vorabmeldung. Merck hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben knapp 150 000 Tiere für Versuche benutzt, überwiegend Ratten und Mäuse, hieß es in dem Bericht. Die Zahl sei in den fünf vergangenen Jahren um 17 Prozent gesunken, sagte Garijo. „Darauf bin ich stolz. Es reicht aber nicht.“

Alternative Methoden, etwa Versuche an Zellkulturen im Labor, könnten ähnlich verlässliche Daten zur Produktsicherheit liefern wie Tierversuche. Nun gelte es, auch die Aufsichtsbehörden davon zu überzeugen. In Kanada und den Vereinigten Staaten sei das zum Teil schon gelungen. „In Europa läuft die Debatte in die gleiche Richtung. Das sind ermutigende Signale. Es handelt sich hier nicht um eine Mode, sondern um eine grundlegende Veränderung“, sagte Garijo.

Merck-Chefin Garijo sagte, in der Arzneimittelentwicklung seien die neuen Technologien zum Ersatz von Tierversuchen noch nicht so ausgereift, dass sie sofort zum Einsatz kommen könnten. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis es so weit sein werde - dann könnten alternative Methoden sogar genauere Vorhersagen zur Wirksamkeit von Medikamenten ermöglichen als Tierversuche. „Ich wage eine persönliche Spekulation: Es wird dabei nicht mehr um Jahrzehnte, sondern nur noch um Jahre gehen.“

26. Mai: Verder-Gruppe übernimmt Hersteller von Tablettenprüfgeräten

Haan (Verder Scientific) – Die Verder-Gruppe gibt die erfolgreiche Übernahme von Erweka bekannt. Erweka ist ein deutsches Unternehmen, das für seine Entwicklung und Herstellung hochwertiger Tablettenprüfgeräte bekannt ist. Durch diese Akquisition erweitert Verder Scientific seine Position in spezialisierten Nischenmärkten und beschleunigt seinen Wachstumskurs mit für diese Märkte erforderlichen Geräten.

Erweka wurde im Jahr 1951 gegründet und betreibt eine Produktions- und Montageanlage in Langen bei Frankfurt sowie Vertriebsbüros in den USA und Hongkong. Das Unternehmen beliefert Pharma- und Life Science-Hersteller, Forschungs- und Testlabore sowie Universitäten weltweit mit Dissolutions- und Tablettenprüfgeräten. Die Übernahme von Erweka, deren Technologie sich ideal mit der von Verder Scientific ergänzt, bietet eine Möglichkeit zur Vergrößerung des Marktanteils, heißt es in einer Pressemitteilung.

Verder-CEO Andries Verder freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit und die daraus resultierenden Chancen: „Wir heißen Erweka herzlich in der Verder-Familie willkommen. Ihre starke Marktposition und ihr außergewöhnliches Fachwissen ergänzen das bestehende Portfolio von Verder Scientific perfekt. Gemeinsam werden wir neue Möglichkeiten erschließen, Innovationen vorantreiben und Synergien schaffen, von denen unsere Kunden, Mitarbeiter und Stakeholder profitieren.“

Erweka wird ein integraler Bestandteil der Scientific Instruments Division von Verder sein, deren CEO, Dr. Jürgen Pankratz, erklärte: „Wir werden uns Zeit nehmen, um die Bedürfnisse der Kunden und die Dynamik dieses neuen Geschäftsfeldes genau zu verstehen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir gemeinsam einen Geschäftsplan entwickeln werden, der wesentlich zum zukünftigen Wachstum und Erfolg von Erweka beitragen wird.“

23. Mai: Mit Licht durch die Wand: Desy sucht nach ganz besonderen Teilchen

Hamburg (dpa) 11:45 Uhr – Mit einem extrem empfindlichen Experiment will ein Forschungsteam nach besonders leichten Teilchen suchen, aus denen die mysteriöse Dunkle Materie aufgebaut sein könnte. Das Projekt „Alps II“ startete am Dienstag, wie das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) in Hamburg mitteilte. Gesucht würden sogenannte Axionen oder axionartige Teilchen, die nur extrem schwach mit bekannter Materie reagieren sollen, so dass sie bei Beschleuniger-Experimenten nicht gefunden werden können.

In der vorderen Hälfte der 250 Meter langen „Alps“-Anlage sollen Lichtteilchen (Photonen) mit Hilfe von Spiegeln in einem Magnetfeld gehalten werden. Der hintere Bereich ist durch eine lichtdichte Wand abgetrennt. Ein Detektor soll anzeigen, wenn dort doch ein Photon auftauchen sollte. Der Nachweis eines solchen Lichtteilchens hinter der lichtdichten Wand würde nach Annahme der Forscher die Existenz von Axionen belegen. Denn nur durch die zeitweise Umwandlung in so ein ultraleichtes Teilchen könne ein Photon die Wand durchdringen.

Wegen des Versuchsaufbaus nennen die Forschenden das Projekt auch „Licht-durch-die-Wand-Experiment“. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Photon in ein Axion und wieder zurückverwandelt, ist allerdings trotz all unserer Techniktricks sehr klein - vergleichbar damit, dass man gleichzeitig mit 33 Würfeln einen Pasch wirft“, sagte Desy-Forscher Axel Lindner, Projektleiter und Sprecher der „Alps“-Kollaboration.

Die in zehn Jahren Bauzeit entstandene Anlage bietet eine Reihe von Superlativen: Der Lichtdetektor sei so empfindlich, dass er ein einzelnes Lichtteilchen pro Tag nachweisen könne, hieß es vom Desy. Auch die Präzision des Spiegelsystems für das Licht sei rekordverdächtig: „Der Spiegelabstand darf relativ zur Wellenlänge des Laserlichts höchstens um den Bruchteil eines Atomdurchmessers variieren.“ Für das Experiment werden 24 große, supraleitende Magnete auf minus 269 Grad gekühlt.

Mit ersten Veröffentlichungen von Ergebnissen aus „Alps“-Messungen rechnet das Desy für das Jahr 2024. Beteiligt sind unter anderem auch das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik und das Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität in Hannover sowie die Cardiff University (Großbritannien). Axionen könnten - so es sie wirklich gibt - die Bausteine der rätselhaften Dunklen Materie sein, die nach aktuellen Berechnungen rund fünfmal so häufig im Universum vorkommt wie die normale, sichtbare Materie.

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