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Auszeichnung für automatisierte Stammherstellung Forschungszentrum Jülich gewinnt Labvolution Award

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Eine automatisierte, miniaturisierte Kultivierungsplattform, eine Software zur Bilderfassung und ein zweiarmiges Robotersystem zur Nanopartikel-Herstellung – das sind die Gewinner des Labvolution Awards 2019. Lesen Sie in diesem Beitrag, wer den ersten Platz gewonnen hat.

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Die Vertreter der Preisträger des Labvolution Awards 2019 (v.l).: 3. Platz:Anja Reutter, Bioregio Stern, Projektleiterin im Verbundprojekt Aprona; 1. Platz: Roman Jensen (Forschungszentrum Jülich); 2. Platz: Sebastian Daut, Maqsima GmbH und Berater beim Interlabor Belp
Die Vertreter der Preisträger des Labvolution Awards 2019 (v.l).: 3. Platz:Anja Reutter, Bioregio Stern, Projektleiterin im Verbundprojekt Aprona; 1. Platz: Roman Jensen (Forschungszentrum Jülich); 2. Platz: Sebastian Daut, Maqsima GmbH und Berater beim Interlabor Belp
(Bild: Deutsche Messe)

Hannover – Am 21. Mai wurde auf der Labvolution erstmals der Labvolution Award vergeben. Ausgezeichnet wurden das Forschungszentrum Jülich, das Interlabor Belp und das Verbundprojekt Aprona.

Die Gewinner

Am Forschungszentrum Jülich (FZ Jülich) entwickelt die Arbeitsgruppe „Bioprozesse und Bioanalytik“ mittels mikrobieller Systeme Herstellungsverfahren für Metabolite, Intermediate und Proteine. Typisch für Forschungs- und Entwicklungsprojekte der industriellen Biotechnologie ist jedoch, dass sie zumeist unter unzureichenden Kapazitäten im Bereich der mikrobiellen Kultivierung leiden. Doch das FZ Jülich fand einen Weg, um Abhilfe zu schaffen: durch den Aufbau einer automatisierten und miniaturisierten Kultivierungsplattform. Mit der Entwicklung angefangen hat das FZ Jülich bereits im Jahr 2008 mit einer prototypischen Laborrobotikumgebung. Mittlerweile ist die dritte Anlage in Betrieb genommen. Der Effekt ist enorm: Mit einer klassischen, parallelen Laborbioreaktoranlage kann ein Anwender im FZ Jülich pro Woche zwei bis vier Kultivierungen durchführen. Mithilfe der eigens entwickelten Plattform jedoch können nun rund 48 Kultivierungen in der gleichen Zeit hergestellt sowie automatisiert analysiert werden – und das bei reduziertem Aufwand.

Diese Labor-Optimierung war der unabhängigen Jury den ersten Platz wert. „Das FZ Jülich hat hier beispielhafte Entwicklungsarbeit geleistet“, sagt Jury-Mitglied und Privat-Dozent Dr. Sascha Beutel vom Institut für Technische Chemie der Leibniz Universität Hannover. “Es handelt sich um ein sehr hilfreiches System zur Stammentwicklung.“

Der zweite Platz ging an das Schweizer Interlabor Belp für die Software „Picwatch“, die bei der eindeutigen Zuordnung von Bildern und Experimenten unterstützt. Das Team im Projekt Aprona schaffte es mit der Entwicklung eines zweiarmigen Robotersystems für die automatisierte Nanopartikel-Produktion auf den dritten Platz. Der Aprona-Verbund besteht aus vier Projektpartnern: den Unternehmen Goldfuß engineering, Biametrics und Biotesys sowie dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC als Bindeglied zwischen diesen Partnern. Die Bioregio Stern Management ist Koordinator des Verbundprojekts.

Neben der Urkunde gab es für den Gewinner und die Platzierten auch noch einen Preis, der ebenfalls bei der Optimierung des Laboralltags helfen soll. Alle drei bekommen speziell auf die Laborwelt abgestimmte Beratungsleistungen und Weiterbildungsangebote des Labvolution Award-Partners Geniu: das FZ Jülich im Wert von 10.000 Euro, das Interlabor Belp für 2500 Euro sowie der Aprona-Verbund für 1000 Euro.

Der Labvolution Award

Der Labvolution Award zeichnet erfolgreiche Laboroptimierungen aus. Es geht um Beispiele aus der Praxis: Wie haben Anwender ihr Labor optimiert?

Der Award wird an einzelne Führungskräfte, Labormitarbeiter oder Laborteams vergeben, die ein erfolgreiches Laboroptimierungsprojekt durchgeführt haben.

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