Nano-Blätter gegen Antibiotikaresistenzen (Wissenschaftsbild des Tages)
Verschiedene Bakterienarten siedeln bevorzugt auf unterschiedlichen Teilen einer weit verbreiteten, mikroskopisch kleinen Kieselalge aus der Nordsee. Dies hat ein Forschungsteam von der Universität Oldenburg nun erstmals sichtbar gemacht. Das Team bringt damit Licht in die komplexe Wechselbeziehung zwischen Algen und Bakterien, die für Stoffkreisläufe und Nahrungsnetze im Meer eine fundamentale Bedeutung hat. Mithilfe von fluoreszierenden Farbstoffen wiesen die Forscher nach, dass die Oberfläche der Alge kleinräumige biochemische Unterschiede aufweist. Sie verwendeten so genannte Lektine – komplexe biochemische Verbindungen, die sich sehr spezifisch mit bestimmten Protein-Kohlenhydratkomplexen an der Oberfläche der Algen verbinden – um die unterschiedlichen Bereiche zu markieren, anzufärben und mit einem speziellen Mikroskop wie in einem dreidimensionalen Bild sichtbar zu machen (s. o.). Zudem fanden sie heraus, dass jeweils unterschiedliche Bakterienarten darauf spezialisiert sind, die verschiedenen Bereiche zu besiedeln. Die entdeckten Bakterien gehörten insbesondere zur Roseobacter-Gruppe und zu den Flavobakterien.
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Wissenschaftsbild des Tages vom 20.4.2023
Bildquelle: Universität Oldenburg/BGP: Aufnahme des konfokalen Laser-Scanning-Mikroskops (CC BY 4.0) (Universität Oldenburg/BGP, lizensiert unter CC BY 4.0)