Nano-Blätter gegen Antibiotikaresistenzen (Wissenschaftsbild des Tages)
Seit fast zwei Jahrzehnten verwenden Wissenschaftler winzige Organoide – im Labor gezüchtetes Gewebe, das ausgewachsenen Organen ähnelt – um mit Nieren, Lungen und anderen Organen zu experimentieren, ohne dafür auf Menschen- oder Tierversuche zurückgreifen zu müssen. In jüngster Zeit haben Forscher z. B. an der Johns Hopkins University auch mit Hirnorganoiden gearbeitet: Zellansammlungen in der Größe eines Bleistift-Punktes, die aber grundlegende Funktionen wie Lernen und Gedächtnis aufrechterhalten können.
Die Wissenschaftler züchten Gehirnzellen zu funktionsfähigen Organoiden heran. Dafür nutzen sie gespendete Zellen aus menschlichen Hautproben, die in einen embryonalen stammzellähnlichen Zustand umprogrammiert wurden. Jedes Organoid enthält etwa 50.000 Zellen, was in etwa der Größe des Nervensystems einer Fruchtfliege entspricht.
Die Forscher wollen Hirnorganoide von normal entwickelten Spendern mit Hirnorganoiden von Spendern mit Autismus vergleichen und so ein besseres Verständnis davon erhalten, was Autismus im Gehirn auslöst.
Im Bild ist die Vergrößerung eines im Labor hergestellten Hirnorganoids zu sehen (eingefärbt. Neuronen in Magenta, Zellkerne in Blau und andere unterstützende Zellen in Rot und Grün).
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Wissenschaftsbild des Tages vom 7.3.2023 (Jesse Plotkin/Johns Hopkins University)