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Alzheimer-Risikofaktoren Genomweite Studie identifiziert Alzheimer-Risikofaktoren

Redakteur: Olaf Spörkel

Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universität Cardiff hat zwei neue Gene entdeckt, die das Alzheimer-Risiko deutlich erhöhen.

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Bonn, Erlangen-Nürnberg – 80 Prozent des Risikos für eine Alzheimer-Erkrankung wird genetischen Einflussfaktoren zugeschrieben. Bisher ist allerdings nur ein Gen bekannt, das definitiv eine wichtige Rolle spielt: das Gen für Apolipoprotein E, dessen Variante ApoE 4 die Erkrankungswahrscheinlichkeit um das zwei- bis vierfache erhöht. Das Gen für ApoE erklärt aber nur einen kleinen Teil der gesamten genetischen Risikos.

Zwei internationale Forscherteams haben jetzt unabhängig voneinander zwei neue Genorte identifiziert, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Risiko für die spät beginnende Alzheimer-Erkrankung beeinflussen. Die Gene für Clustrin (Clu, auch Apolipoprotein J genannt) und für das CR 1 spielen eine wichtige Rolle im Abtransport von Amyloid-beta. Das toxische Protein gilt als wichtigster Bestandteil jener Plaques, die das Gehirn von Patienten mit der Alzheimer Erkrankung zerstören. Clustrin ist zudem auch selbst Bestandteil dieser Plaques.

Alzheimer-Studien mit jeweils 10 000 Personen

An beiden Studien nahmen jeweils mehr als 10 000 Personen teil - sowohl Erkrankte als auch Gesunde. In beiden Studien erfolgte die Suche im gesamten menschlichen Genom. Dass die Untersuchungen völlig unabhängig voneinander durchgeführt wurden, verleiht den Resultaten zusätzliches Gewicht.

An einer der Untersuchungen unter Federführung der Universität Cardiff, England, waren auch Wissenschaftler der Universität Bonn sowie Forscher der psychiatrischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen und des Zentrums für Geriatrie und Gerontologie am Universitätsklinikum Freiburg beteiligt. Die Forscher hoffen nun besser verstehen zu können, welche Mechanismen zur Entstehung einer Alzheimer-Demenz beitragen.

Originalveröffentlichungen: Harold D. et al.: Genome-wide association study identifies variants at CLU and PICALM associated with Alzheimer‘s disease; advance online publication, doi: 10.1038/ng.440, 2009, 6 September 2009, Nature Genetics

Amouyel P. et al., Genome-wide association study identifies variants at CLU and CR1 associated with Alzheimer‘s disease, advance online publication, doi: 10.1038/ng439, 6 September 2009, Nature Genetics

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