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Nanoviren Gesundes Grün? Neues Pflanzenpathogen in Deutschland entdeckt

Autor / Redakteur: Dr. Björn Krenz* / Dr. Ilka Ottleben

Nanoviren sind Pflanzenpathogene, die v.a. in Leguminosen – Hülsenfrüchten wie Erbsen und Linsen – in südlichen Ländern wirtschaftlichen Schaden anrichten. Ein Erbsen-Nanovirus war 2016 in Deutschland epidemisch. Jetzt wurde ein neuer Nanovirus in Deutschland entdeckt – in Petersilie!

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Abb. 1: Blattläuse dienen Nanoviren als Vektoren (hier symbolisch dargestellt) und können diese beim Saugen an deren Wirtspflanzen auf diese übertragen.
Abb. 1: Blattläuse dienen Nanoviren als Vektoren (hier symbolisch dargestellt) und können diese beim Saugen an deren Wirtspflanzen auf diese übertragen.
(Bild: ©daceznotina@gmail.com; ©nicolasprimola; ©akr11_f - stock.adobe.com_[M]-Kübert)

Klimawandel und Globalisierung bringen neue Herausforderungen – auch für die Landwirtschaft. Die globale Erwärmung stresst heimische Kulturpflanzen z.B. durch Hitze und Trockenheit oder lässt neue Schaderreger bei uns heimisch werden, denen die Pflanzen schutzlos ausgeliefert sind. Kulturpflanzen werden global produziert und gehandelt, ein Verschleppung von Krankheitserregern ist daher ein Leichtes.

Das „parsley severe stunt-associated virus“

Das neu beschriebene Pflanzenvirus, das in Petersilie starken Zwergwuchs und Vergilbung im Vergleich zu gesunden Pflanzen zeigt, wurde aus Petersilienpflanzen in einem Garten in der Nähe der niedersächsischen Großstadt Braunschweig isoliert. Genomsequenz-Analyse mittels Next-Generation-Sequenzierung (NGS) klassifiziert das Virus als neues Mitglied der Familie der Nanoviridae (s. LP-Info-Kasten) und führte zur Benennung „parsley severe stunt-associated virus“ (PSSaV) [1]. Damit ist PSSaV das zweite Nanovirus, das in Deutschland vorkommt.