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Dem Tumor beim Wachsen zusehen (Wissenschaftsbild des Tages)
Steinkorallen sind sehr penibel, wenn es um ihre Fortpflanzung geht. Sie laichen nur einmal im Jahr, wobei tausende Korallen gleichzeitig ihre Eizellen und Spermien ins Wasser abgeben. Dieses exakt synchronisierte Massenereignis findet nur unter ganz besonderen Bedingungen statt: Wasserchemie, Mondzyklen, Beleuchtung und Temperatur – alles muss stimmen. Mit großem technischem Aufwand haben Wissenschaftler des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg dieses Naturereignis nun im Labor nachgestellt. Die Forscher wollen so die Zucht von Korallen verbessern und damit in Zukunft zur Riffaufforstung beitragen.
Die gängige Methode zur gezielten Vermehrung ist bislang die wesentlich einfacher umzusetzende Fragmentierung. Dabei wird eine große Koralle in kleinere Teile gebrochen, die schnell zu eigenständigen Korallen wachsen. Diese Teilkorallen sind aber genetisch identisch, was sie anfällig gegenüber Umweltveränderungen wie steigenden Wassertemperaturen macht. Sexuell vermehrte Jungtiere könnten widerstandsfähiger sein und sich besser an veränderte Bedingungen anpassen, vermuten Experten.
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Wissenschaftsbild des Tages vom 13.4.2021 (Bild: Universität Oldenburg/ Dr. Samuel Nietzer)