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Tablettenmix in der Leber untersuchen (Wissenschaftsbild des Tages)
Woher weiß das Gehirn, wann der Magen genug zu Essen bekommen hat? Wie Forscher durch Versuche mit Mäusen herausfanden, spielen hierfür zwei Typen von Nervenzellen eine wichtige Rolle: Die einen sitzen im Magen und messen dessen Ausdehnung bei der Nahrungsaufnahme. Ab einem gewissen Volumen stoppen sie die weitere Nahrungsaufnahme und passen den Blutzuckerspiegel entsprechend an.
Spezielle Nervenzellen im Darm reagieren hingegen nur auf die Nährstoffdichte. Diese Nervenzellen erhöhen den Blutzuckerspiegel weiter aktiv, indem körpereigene Glukose ausgeschüttet wird, stoppen aber nicht die weitere Nahrungsaufnahme, wie die Forscher berichten.
Obwohl beide Nervenzelltypen aus derselben Schaltzentrale des Körpers stammen (dem Vargusnerv), steuern sie unterschiedliche Regionen im Körper an und erfüllen gegensätzliche Funktionen bei der Steuerung des Sättigungsgefühls und des Blutzuckerspiegels. Diese Entdeckung könnte helfen, neue Therapien gegen Übergewicht und Diabetes zu entwickeln.
Das Bild zeigt eine Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme von genetisch unterschiedlichen Nervenzellen im Vargusnerv (Nodose Ganglion), den Forschende des Kölner Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung, des Exzellenzclusters für Alternsforschung CECAD der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln in ihrer Studie näher untersucht haben.
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Wissenschaftsbild des Tages vom 8.6.2021 (Bild: Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung)