Deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnik Hersteller erwarten für 2017 Fortsetzung des Aufwärtstrends
Die deutschen Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik blicken mehrheitlich optimistisch in das noch junge Jahr 2017. Die Branche verzeichnet derzeit sowohl im Inlands- wie auch im Auslandsgeschäft Zuwächse und profitiert von zahlreichen oftmals globalen Trends und der Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche. Geopolitischen Risiken wollen die Hersteller mit regionaler Diversifizierung und der strategischen Erschließung von Schwellenländern begegnen.
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Berlin – Nach einem Umsatzplus in 2016 von rund 3 Prozent rechnen die deutschen Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik nach Angaben des Industrieverbands Spectaris in 2017 mit weiteren Zuwächsen im In- und Ausland. Die Unternehmen setzen dabei auf Innovation, Qualitätsführerschaft und eine hohe Dienstleistungsorientierung. Die Bedeutung des internationalen Geschäfts bleibt unvermindert hoch.
Umsätze und Beschäftigungszahlen stiegen um rund 3 Prozent
In 2016 lag der Gesamtumsatz der rund 330 deutschen Unternehmen mit 7,85 Milliarden Euro um 3,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Inland wurde ein Umsatz von 3,64 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Anstieg um 3,3 Prozent. Der Auslandsumsatz kletterte um 3,0 Prozent auf 4,21 Milliarden Euro. Die Exportquote lag bei 54 Prozent. Von diesem Branchenwachstum profitierte auch die Beschäftigtenzahl: Auch die Anzahl der Mitarbeiter stieg im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 43.100.
Für das Jahr 2017 sind die Erwartungen der deutschen Hersteller mehrheitlich optimistisch. Im Inland werden Zuwächse von knapp fünf Prozent erwartet. Beim Auslandsgeschäft gehen die Firmen von einem Plus von rund vier Prozent aus.
Regionale Diversifizierung und strategische Erschließung von Schwellenländern
Beim internationalen Geschäft wird dabei mit einem leichten Wachstum in Westeuropa von etwa zwei Prozent, einer Erholung des osteuropäischen Marktes sowie mit Zuwächsen in Nordamerika, Asien und im Nahen Osten in der Größenordnung von vier Prozent gerechnet. Vor dem Hintergrund zunehmend volatiler Absatzmärkte und geopolitischer Risiken setzen die Unternehmen verstärkt auf eine regionale Diversifizierung und die strategische Erschließung von Schwellenländern. Nach wie vor sind die USA der größte Importeur von deutscher Analysen-, Bio- und Labortechnik, auch wenn China weiter aufholt und inzwischen Platz 2 belegt. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die deutschen Hersteller die Überlegungen in den USA zu einer tiefgreifenden Reform der Unternehmensbesteuerung, welche faktisch wie ein Zoll auf ausländische Produkte wirken würde, äußerst kritisch betrachten.
Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche und globale Trends
Insgesamt stehen die Zeichen für die weitere weltweite Branchenentwicklung aber auf Wachstum. Ein Grund ist die Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche der Analysen-, Bio- und Labortechnik. Die wichtigsten Abnehmerbranchen der deutschen Hersteller sind derzeit der (öffentliche) Forschungssektor und die Bereiche Pharma und Chemie. Etwa 60 Prozent des Gesamtumsatzes werden in diesen Märkten erwirtschaftet. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Sektoren und Nischen, in denen sich die Firmen erfolgreich behaupten. Die Branche profitiert dabei von zahlreichen, oftmals globalen Trends wie der fortschreitenden Prozessoptimierung in der Industrie 4.0 oder der weiter steigenden Bedeutung der Themen Umweltschutz, Ernährungssicherheit und Gesundheit. Auch neue Verfahren und Technologien im Bereich der Biotechnologie und die fortschreitende Digitalisierung im Laborbereich beleben weiter den Markt.
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