HPLC 2009 HPLC 2009 vereint moderne Trenntechniken vor barocker Kulisse
Die Wander-Veranstaltung HPLC fand erstmals seit Jahren wieder in Deutschland statt. Vom 28. Juni bis zum 2. Juli informierten sich über 1200 Fachleute in Dresden über die aktuellen Herausforderungen von Trenntechniken in der Pharma- und Chemie-Branche.
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Nach 16 Jahren fand ein HPLC-Symposium wieder in Deutschland statt. Die Organisatoren des 34th International Symposium on High Performance Liquid Phase Separations and Related Techniques unter dem Vorsitz von Prof. Christian Huber von der Universität Salzburg begrüßten vom 28. Juni bis 2. Juli mehr als 1200 Besucher aus allen Teilen der Welt im sächsischen Elbflorenz. Das Programm, das den Besuchern an fünf Symposiumtagen geboten wurde, war in diesem Jahr sehr umfangreich. Neben 128 Plenar- und Kurzvorträgen, acht Short-Courses, neun Tutorials und 628 Postern präsentierten auch 64 Aussteller ihre Produkte während der HPLC 2009 in Dresden. 16 Vendor-Seminare ergänzten das wissenschaftliche Programm mit neuesten Produkt- und Problemlösungen. „Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell angespannten ökonomischen Situtation ist es umso erfreulicher, dass die Ausstellermesse in diesen Jahr wieder komplett ausgebucht ist,“ freute sich Mitorganisator Dr. Martin Vogel vom Institut Anorganische und Analytische Chemie der Uni Münster.
Umfangreiches Vortragsprogramm
In den letzten Jahren hat die Flüssigchromatographie stetig neue Anwendungsgebiete erobert und zeigt auch auf dem instrumentellem Gebiet eine enorme Dynamik. Auf der HPLC 2009 waren zahlreiche international renommierte Wissenschaftler vertreten, die zu den neuesten Entwicklungen in Ihren Teildisziplinen im Rahmen von Plenarvorträgen referiert haben. So berichtete Prof. Dr. Thomas Hankemeier von der Abteilung für Analytische Biowissenschaften am Leiden/Amsterdam-Zentrum für Pharmaforschung und Direktor des Niederländischen Zentrums für Metabolomik in einem der acht Plenarvorträge in Dresden, wie wichtig die HPLC als Trenntechnik auch für die Systembiologie ist. In der Systembiologie werden Kenntnisse aus der Genetik, der Proteinforschung, der Stoffwechselforschung, der Zellforschung und über biochemische Wechselwirkungen zu einem molekularbiologischen Modell verknüpft, das den Organismus in seiner Gesamtheit zu verstehen versucht.
Zu den weiteren Referenten gehörten u.a. Pat Sandra aus Gent in Belgien (Present state-of-the-art and future challenges of fluid-based separations for the pharmaceutical and chemical industries), Edward Yeung aus Ames, USA (Dynamic behavior of single DNA molecules at chromatographic surfaces), Hans Maurer aus Homburg (Current role and future perspectives of LC-MS in clinical and forensic toxicology), Gérard Hopfgartner aus Genf in der Schweiz (State-of-the-art and future challenges of HPLC-MS in drugs and metabolites analysis), Peter Oefner aus Regensburg (Hyphenated techniques in biomedical research), Andreas Manz aus Freiburg (20 years of lab-on-a-chip - why bother?) sowie Steve Cohen aus Milford, USA (Multidimensional liquid chromatography: An enabling methodology for complex biological analysis).
Lösungen für die HPLC
Während der HPLC-Tage in Dresden präsentierten viele der insgesamt 64 Aussteller neben bereits etablierten Systemen auch neue Produkte und Lösungen für die HPLC.

So zeigte ERC erstmals auf der Veranstaltung den neuen Corona Ultra Charged Aerosol Detektor. Der Corona Ultra verfügt über eine Datenabtastrate von 100 Hz und ist in erster Linie für die ultraschnelle HPLC ausgelegt. Die Detektionsmethode des Corona Ultra entspricht der des klassischen Corona CAD. Aber auch andere Erweiterungen wurden vorgenommen: Der Vernebler kann nun in einem Bereich von 5 bis 35 °C temperiert werden. Dies soll einerseits zu deutlich besseren Reproduzierbarkeit führen, andererseits aber die Vergleichbarkeit von Labor zu Labor erhöhen. Das neue Gerät enthält einen sehr präzisen Druckregler, eine Feuchtigkeitsfalle, sowie einen 0,01 µm Filter auf der Gas-Eingangsseite. Durch weitere technische Optimierungen wurde die Empfindlichkeit noch einmal deutlich gesteigert.

Agilent zeigte u.a. das neue Agilent 1290 Infinity LC-System. Die Lösung für die Flüssigchromatographie erlaubt es dem Anwender, beliebige Partikelarten, Säulenabmessungen oder mobile und stationäre Phasen zu verwenden und bietet laut Hersteller den derzeit breitesten analytischen Einsatzbereich. So liefert es die Grundlagen für einen Methodentransfer von und auf UHPLC- und HPLC-Systeme jedes beliebigen Anbieters. Das komplett neue 1290 Infinity Binäre Pumpenmodul soll das Untergrundrauschen verringern, was zu einem hohen Signal/Rausch-Verhältnis des Systems beiträgt. Die aktive Dämpfung kombiniert Pumpentechnik mit integrierter Firmware und reduziert laut Agilent Pumpenripples und das damit verbundene UV-Rauschen.

Mit dem neuen Flexar UHPLC und HPLC-System präsentierte PerkinElmer eine neue Flexar Flüssigchromatographie-Plattform. Das System erlaubt eine Vereinfachung der Prozesse und soll die Produktivität bis um den Faktor 10 erhöhen. Das System ist laut Hersteller ergonomisch, sicher und liefert bei einer breiten Auswahl an Betriebsdrücken zuverlässige und reproduzierbare Ergebnisse. Zur Zeitersparnis bietet PerkinElmer auch einen kostenlosen UHPLC Methodenrechner an.

Mit den POPLink HPLC-Säulen bietet Bischoff Chromatography in Dresden Lösungen für die HPLC-Methodenentwicklung. Bei der Phase Optimized Liquid Chromatography, kurz POPLC genannt, bleibt die Mobile Phase gleich. Es wird lediglich die stationäre Phase optimiert. Da die Retentionszeiten auf den stationären Phasen additiv sind, kann der Anwender durch Kombination von Säulensegmenten die Retention für jeden Analyten festlegen. Steht dem Anwender nicht die notwendige Säulenlänge zur Verfügung, kann er auf das POPLink-Säulensystem mit segmentierten Kartuschensäulen mit Segmenten der Längen 10, 20, 40, 60 und 80 Millimeter zurückgreifen und laut Hersteller beliebig lange oder kurze Säulen totvolumenfrei zusammensetzen.
Weitere Produkte, die auf der HPLC 2009 ausgestellt wurden, finden Sie in unserer Bildergalerie.
Neben den zahlreichen Punkten des wissenschaftlichen Programms spielte auch das gesellige Beisammensein eine zentrale Rolle.
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