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Gene Internationales Projekt will alle Gen-Funktionen erfassen

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Ende September ist ein internationales Forschungsprojekt zur Entwicklung einer der bislang größten Enzyklopädien zur Genfunktion von Säugetieren gestartet. Das Helmholtz Zentrum München ist als deutscher Partner Teil des internationalen Konsortiums, dessen Ziel es ist, die Entstehung von Erkrankungen beim Menschen zu verstehen.

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Der Deutsche Koordinator des Genidentifikations-Projektes: Prof. Martin Hrabĕ de Angelis vom Institut für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München. (Bild: Helmholtz Zentrum München)
Der Deutsche Koordinator des Genidentifikations-Projektes: Prof. Martin Hrabĕ de Angelis vom Institut für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München. (Bild: Helmholtz Zentrum München)

München – Das Internationale Maus-Phänotypisierungs-Konsortium (International Mouse Phenotyping Consortium, IMPC) baut eine der bislang größten Enzyklopädien des Lebens auf, die die Funktionen aller Gene der Maus beschreiben soll. Die Maus ist ein wichtiger Modellorganismus bei der Erforschung humaner Erkrankungen, da der Mensch ein Äquivalent zu 99 Prozent der murinen Gene hat. Indem sie die jeweilige Funktion bei der Maus aufklären, können Wissenschaftler ihr Verständnis darüber verbessern, wie Erkrankungen beim Menschen entstehen – z.B. die Volkskrankheit Diabetes mellitus.

Genidentifikations-Projekt mit 15 internationalen Institutionen

Das Helmholtz Zentrum München hat mit der Deutschen Mausklinik als erste Institution weltweit die systemische Analyse von Krankheitsmodellen eingeführt, die nun als Grundlage für das globale Projekt dient. Es ist als bislang einzige deutsche Einrichtung Partner dieses internationalen Projekts, an dem weitere 15 renommierte wissenschaftliche Institutionen aus Großbritannien, USA, Japan, Kanada und China beteiligt sind.

Ziel: Alle 23000 Säugetier-Gene aufklären

Professor Martin Hrabĕ de Angelis vom Helmholtz Zentrum München koordiniert das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt Infrafrontier, das die systematische Phänotypisierung und Archivierung von Mausmodellen für Erkrankungen beim Menschen zum Ziel hat. „Die vor uns liegende Aufgabe ist zu groß, um von einem Land allein gelöst zu werden. IMPC bietet uns erstmals die Chance, die Funktion aller 23000 Gene der Säugetiere aufzuklären und die Daten der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung zu stehen,“ so Hrabĕ de Angelis. „Unsere Beteiligung unterstreicht, dass unsere Forschung international konkurrenzfähig ist.“ Das Verständnis der Entstehungsmechanismen von Volkskrankheiten und die Ableitung neuer Angriffspunkte für Diagnose, Therapie und Prävention sind Ziele des Helmholtz Zentrums München.

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