Laser im 21. Jahrhundert – Anwendungsfelder in der Medizin
Auf dem Weg zu neuer Strahlentherapie: Tanja Niedermair ist Strahlenbiologin in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der LMU: Sie züchtet Krebszellen in großen Glasflaschen in einem rotgefärbten Nährmedium und unter optimalen Temperaturbedingungen. Die Kulturen bilden einen einschichtigen „Zellrasen“ auf dem Boden der Flaschen, den sie einen Tag vor den Bestrahlungsexperimenten „erntet“ und in den für die Bestrahlungen vorgesehenen Container aussät. Nach der Bestrahlung mit Protonen (positive geladene Atome) bestimmen sie und ihre Kollegen den Anteil der Zellen, der in den „programmierten Selbstmord“ (Apoptose) getrieben wurde. Je höher die Anzahl an Zellen, die in den programmierten Zelltod gegangen sind, desto wirksamer ist die Behandlung. Die Bestrahlung der Krebszellen erfolgt an dem großen Beschleuniger im Maier-Leibnitz-Laboratorium in Garching. Zukünftig jedoch will man Protonenstrahlung zur Bekämpfung von Krebs nicht mehr durch konventionelle Beschleuniger gewinnen, sondern durch extrem starke Lichtpulse aus innovativer Lasertechnologie. Diese Geräte wären dann wesentlich kompakter, kostengünstiger und damit für Kliniken leichter zugänglich.
(Bild: Thorsten Naeser, MPQ)
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