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In 43,7 Prozent der 151 untersuchten Honigproben waren keine PA nachweisbar. 46,4 Prozent der Proben wiesen Gehalte zwischen 1 und 20 µg auf, während 9,9 Prozent der Proben Gehalte von über 21 µg/kg aufwiesen. Honig aus Europa enthält tendenziell weniger PA als Honig aus Übersee, da dort mehr Pflanzenarten vorkommen, die PA bilden können. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen haben sich die Gehalte insgesamt verringert. „Dies ist wahrscheinlich auf Maßnahmen zurückzuführen, die die Wirtschaft aufgrund der Risikobewertung des BfR ergriffen hat“, erläuterte Prof. Michael Kühne, Abteilungsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und derzeit Vorsitzender der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz, die Gründe für die positive Entwicklung. „Trotzdem muss weiter an der Reduzierung der PA-Gehalte in Honig gearbeitet werden. Nur durch Schulung der Imker, eine entsprechende Standortwahl der Bienenvölker und Beachtung des richtigen Erntezeitpunktes kann der PA-Eintrag im Honig weiter minimiert werden.“, so Prof. Kühne weiter.
Antibiotika in Geflügelfleisch
Angesichts der aktuellen Diskussion zum Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft wird es zunehmend wichtiger, über Daten zu Antibiotikarückständen in Lebensmitteln zu verfügen. Im Rahmen eines Monitoring-Programms wurde daher die Antibiotikarückstände in Geflügelmuskelfleisch im Einzelhandel untersucht (125 Proben Hähnchen und 84 Proben Pute). In Putenmuskel wurden mit 29,8 Prozent der Proben häufiger Antibiotikarückstände gefunden als in Hähnchenfleisch mit 4,8 Prozent der Proben. Es wurden vor allem Rückstände aus der Gruppe der Tetracycline sowie der Fluorchinolone gefunden, die bekanntermaßen in der Geflügelmast häufig verwendet werden. Dabei lagen die nachweisbaren Antibiotikagehalte bis in einem Fall deutlich unter den zulässigen Höchstmengen. Lediglich bei einer Probe Hähnchenfleisch wurde die zulässige Rückstandshöchstmenge überschritten.
Antibiotika in Fisch aus Aquakulturen
„Eine Herausforderung stellt seit Jahren die Belastung von Fisch, der in Aquakulturen in Drittländern produziert wird, mit Antibiotika bzw. Antiparasitika dar“, erklärte Dr. Gerd Fricke, Abteilungsleiter Lebensmittelsicherheit im BVL. „Die meisten Fische aus Aquakultur stammen aus Asien. Während in der EU der Antibiotikaeinsatz streng reglementiert ist, werden in Drittländern weitaus mehr Antibiotika bzw. Antiparasitika verschiedener Substanzklassen eingesetzt.“ Im Rahmen des BÜp Programms mussten von 158 untersuchten Proben See- und Süßwasserfisch aus Aquakulturen aus Drittländern 6 Proben (3,8 Prozent) von Süßwasserfischen beanstandet werden. In drei Fällen wurde eine gesetzliche Höchstmengenüberschreitung festgestellt und in drei Proben aus Vietnam wurden die gegen Parasiten wirksamen Substanzen Leukomalachitgrün/Malachitgrün gefunden, die in der EU nicht zur Behandlung von Lebensmittel liefernden Tieren eingesetzt werden dürfen.
Daten zur Lebensmittelüberwachung 2014 finden Sie in der Hintergrundinformation „Daten zur Lebensmittelüberwachung 2014“.
* N. Banspach: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), 10117 Berlin
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