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Rekordübernahmen im ersten Halbjahr

M&A in Chemie- und Pharmabranche auf Rekordkurs

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Die Chemieindustrie verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 Deals im Wert von 16 Milliarden Dollar, ein ähnlich hohes Niveau wie im ersten Halbjahr 2014 mit 17 Milliarden Dollar. Die größte Transaktion konnte der US-Konzern FMC Corporation mit 1,8 Milliarden Dollar für sich verbuchen: die Akquisition der dänischen Cheminova. Besonders gesucht waren außerdem Unternehmen aus den USA, China, Japan und Deutschland. „Wie bereits Anfang des Jahres erwartet, befindet sich die Chemiebranche weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Unternehmen verfolgen unterschiedliche Strategien, um ihr Portfolio zu schärfen,“ so Vir Lakshman.

BASF forciert ihr Kerngeschäft beispielsweise durch die im zweiten Quartal angekündigte Veräußerung des globalen Paper Hydrous Kaolin Geschäfts. Dow verfolgt die gleiche Strategie, wie das angekündigte Spin-Off des Chlor-Alkali-Geschäfts für 5 Milliarden Dollar an die Olin Corporation zeigt. Dow und Henkel lösen bestehende Joint Ventures durch den Erwerb ausstehender Anteile auf. Auch Private Equity-Unternehmen haben die Marktdynamik beeinflusst. So kündigte New Mountain Capital den Erwerb von Zep für 700 Millionen Dollar an. Für den gleichen Betrag verkaufte CVC 4,7 % seiner Evonik-Anteile, wodurch der Anteil frei handelbarer Aktien im Markt steigt.

Übernahmekampf im Agrarchemiesektor?

Auch im Agrarchemiesektor könnte sich ein Übernahmekampf ankündigen. Der amerikanische Saatguthersteller Monsanto bot zuletzt 45 Milliarden Dollar für das Schweizer Agrarchemieunternehmen Syngeta. Syngeta lehnte ab, Monsanto will vorerst seine Offerte nicht erhöhen, prüft jedoch weitere Optionen. Vir Lakshman dazu: „Konsolidierungsaktivitäten werden auch weiterhin die Branche bestimmen, wobei die Grenzen der Branche immer fließender werden, wie angekündigte Vor- und Rückwärts-Integrationen der Automobilbranche zeigen.“

Audi beispielsweise beabsichtigt, eine Option zur Übernahme von Anteilen des französischen Biotechnologieunternehmens Global Bioenergies auszuüben, das bereits ein erdölunabhängig hergestelltes „E-Benzin“ für den Ingolstädter Konzern entwickelt hat. Das staatliche Unternehmen Chemchina strebt zudem die Übernahme des Italienischen Reifenherstellers Pirelli an und bot Pirellis größtem Anteilseigner zuletzt 7,7 Milliarden Dollar für 26,2 % der Unternehmensanteile. Pirelli scheint dieser Absicht aufgrund strategischer Wachstumsmöglichkeiten in asiatischen Märkten nicht abgeneigt, es zeichnet sich der potenziell größte grenzübergreifende Abschluss eines chinesischen Unternehmens seit 2012 ab.

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