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Antibiotika Menge der in der Tiermedizin eingesetzten Antibiotika reduziert

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus |

Im Jahr 2013 wurden in der Tiermedizin knapp 170 Tonnen weniger Antibiotika abgegeben als im Vorjahr. Das ergab die Auswertung der im Jahr 2013 zum dritten Mal erhobenen Abgabemengendaten für Antibiotika durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Die Experten warnen allerdings auch hier – wie in der Humanmedizin – vor der Zunahme antibiotikaresistenter Bakterien.

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Regionale Zuordnung der Abgabemengen
Regionale Zuordnung der Abgabemengen
(Bild: BVL)

Berlin – In Deutschland werden in der Tiermedizin weniger Antibiotika eingesetzt. Und auch die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen (Critically Important Antimicrobials) eingestuften Antibiotikaklassen wie Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation werden weiterhin nicht in großen Mengen abgegeben. Allerdings stieg die Abgabemenge von Fluorchinolonen gegenüber dem Jahr 2012 um 3 t an. Vorwiegend werden in der Veterinärmedizin ältere Wirkstoffen wie Penicilline und Tetrazykline abgegeben.

167 t weniger Antiobiotika als 2012

Im Jahr 2013 sind insgesamt 1.452 t Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland abgegeben worden. Dies sind 167 t weniger als im Vorjahr und gegenüber der ersten Erfassung im Jahr 2011 ein Minus von rund. 250 t. Die Menge an Fluorchinolonen, deren Verwendung in der Tiermedizin wegen ihrer wichtigen Bedeutung für die Verwendung in der Humanmedizin kritisch gesehen wird, ist gegenüber der Vorjahresmeldung um 3 t und im Vergleich zu der Menge 2011 um 5 t angestiegen.

Die Hauptabgabemengen bilden wiederum Penicilline mit etwa 473 t und Tetrazykline mit etwa 454 t, gefolgt von Sulfonamiden mit 152 t, Makroliden mit 125 t und Polypeptidantibiotika (Colistin) mit 125 t. Des Weiteren wurden rund 13 t Fluorchinolone und rund 4 t Cephalosporine der 3. und 4. Generation abgegeben. (Tabelle 1 zeigt einen Vergleich der Abgabemengen der Wirkstoffklassen 2011, 2012 und 2013).

Die gemeldeten Wirkstoffmengen lassen sich nicht zu einzelnen Tierarten zuordnen, da die Mehrzahl der Wirkstoffe für die Anwendung bei verschiedenen Tierarten zugelassen ist. Von den abgegebenen 1.452 t Wirkstoffen entfallen 1.444 t auf Präparate, die für mindestens eine Tierart zugelassen sind, die Lebensmittel liefert. Gut 8 t entfallen auf Präparate, die ausschließlich für nicht Lebensmittel liefernde Tiere (also Sport- und Freizeittiere) zugelassen sind.

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