Primatengehirn ohne Primat (Wissenschaftsbild des Tages)
Schon lange ist bekannt, dass Böden mehr Kohlenstoff speichern als die gesamte Vegetation an der Erdoberfläche. Unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) hat ein Team von Bodenwissenschaftlern eine neue Methode entwickelt, mit der sich zeigen lässt, wo und unter welchen Voraussetzungen Kohlenstoff im Boden fixiert wird.
Dazu färben sie die organischen Verbindungen im Boden mit Osmiumtetroxid, das an die kohlenstoffhaltigen Doppelverbindungen andockt. Dann machen sie diese gefärbten Bestandteile mittels Röntgen-Computertomographie sichtbar. Indem die Forscher die Bodenprobe vor sowie nach dem Einfärben einscannen, können sie anhand der Bildunterschiede auf die Verteilung des Kohlenstoffs schließen. Damit fanden sie heraus, dass v. a. das Netzwerk der Bodenporen die räumliche Verteilung von Kohlenstoff steuert.
Oben: Zweidimensionale Anschnitte aus Röntgen-CT-Aufnahmen von Proben aus Parabraunerde-, Schwarzerde- und Gley-Böden, die sich in ihrem Feuchteregime unterscheiden (v.l.). Sie zeigen, wie verschieden Poren (gelb), organische Reste (violett), die Bodenmatrix (grün) und Steine (braun) verteilt sind. Unten: Die organische Bodensubstanz wurde mit Osmium markiert. Unterschiede im Kohlenstoffgehalt drücken sich in der mittleren Osmiumkonzentration von niedrig (blau) bis hoch (gelb) aus. Die Kohlenstoffgehalte sind in allen Böden kleinräumig variabel.
Hier gehts zur Originalmeldung
Wissenschaftsbild des Tages vom 28.4.2022 (UFZ)