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Dossier Mikroplastik Mikroplastik – eine stetig wachsende Umweltgefahr

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Kleinste Plastikteile gefährden die Gesundheit von Meeres- und Flussbewohnern. Warum dieses so genannte Mikroplastik auch für unsere Nahrungskette eine Gefahr darstellt, ist derzeit Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte. Unser LP-Dossier Mikroplastik stellt einige Studienergebnisse vor und beleuchtet die Problematik.

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Winzige Plastikpartikel können der Umwelt schaden – und der Gesundheit von Tier und Mensch.
Winzige Plastikpartikel können der Umwelt schaden – und der Gesundheit von Tier und Mensch.
(Bild: Stephan Glinka / BUND)

Kleinste Plastikpartikel stellen eine gesteigerte Bedrohung in den Gewässern dar. Die Fragmente mit einer Größe unter fünf Millimetern werden als Mikroplastik bezeichnet. Durch Kosmetikprodukte, Zahnpastarückstände oder als Abrieb von Plastikabfällen steigt ihre Anzahl stetig. Ein großer Teil des Mikroplastiks landet irgendwann durch Wind und Regen im Meer, wo es in die Nahrungskette gelangt und schließlich auch beim Menschen auf dem Teller ankommt.

Die sieben Hauptverursacher von Mikroplastik in Gewässern
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Waren die Ozeane bis vor einigen Jahren das primäre Ziel wissenschaftlicher Untersuchungen zum Thema Mikroplastik, so haben Forscher jetzt auch Binnengewässer und unsere Böden genauer unter die Lupe genommen. Und das Ergebnis ist immer gleich: Mikroplastik scheint überall zu sein. Welche neuen Erkenntnisse über Mikroplastik gefunden werden und welche Strategien Forscher gegen die Ausbreitung von Mikroplastik entwickeln, erfahren Sie in den Beiträgen dieses Dossiers.

Forschungsergebnisse rund um Mikroplastik

Kleinste Kunststoff-Teilchen finden sich nicht nur im Wasser, sondern auch in fast einem Meter Tiefe im Erdreich. Dies zeigen Studienergebnisse von Forschern der Universität Marburg:

Forscher des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG), der Bundesanstalt für Gewässerkunde und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) testen ein Verfahren, um metallischen Schadstoffe auf Mikroplastik auf die Schliche zu kommen:

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Mikroplastik ist fast überall im Meer nachweisbar. Fische können es über die Nahrungskette aufnehmen. Landen auf dem Teller beim Mittagessen also plastikgefüllte Fische?

Wie kleinste Kunststoff-Teilchen bis in die Arktis gelangen:

Eine Übersicht über gängige Methoden zur Mikroplastik-Analytik soll helfen, den winzigen Partikeln besser auf die Spur zu kommen:

Wie sich toxische Additive in Kunststoffen z.B. aus Mikroplastikproben, nachweisen lassen, erfahren Sie in diesem Fachbeitrag:

Mithilfe von Luftblasen wollen Forscher Plastikpartikel effizienter aus Abwasser entfernen:

Im LP-exklusiven Interview erklärt Prof. Dr. Christian Laforsch von der Universität Bayreuth, welche Auswirkungen Mikroplastik für Süßwasserökosysteme hat:

Wie man thermoplastische und elastomere Mikropartikel aus z.B. Reifenabrieb analysiert, erklärt dieser Fachartikel:

Im fünften und letzten Teil der Artikelserie Mikroplastik geht es um die Entfernung von Mikroplastik aus Abwasser:

Wie Mikroplastik in Umweltproben analysiert wird, lesen Sie im vierten teil der Artikelserie Mikroplastik:

Im dritten Teil der Artikelserie Mikroplastik erfahren Sie Details zum Nachweis von Plastikpartikeln:

Wer ein Problem lösen will, muss es zunächst verstehen. Das fängt schon bei einer vermeintlich einfachen Begriffsdefinition an. So ist nicht immer klar, was genau mit Mikroplastik gemeint ist. Mehr dazu lesen Sie im zweiten Teil der Artikelserie Mikroplastik:

Mikroben, die Plastik abbauen und die Meere vom Müll befreien – dies bleibt wohl Wunschdenken, wie eine Studie von von Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung zeigt. Warum das so ist, lesen Sie hier:

Wie kann die Forschung bestmöglich mit der Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um dem Problem Mikroplastik einen Riegel vorzuschieben? Dieser Frage geht der erste Artikel einer fünfteiligen Serie zum Thema Mikroplastik nach:

Eine Gefahr durch Plastikpartikel im Meer ist ihre Eigenschaft, giftige Mikroorganismen auf ihrer Oberfläche anzusammeln. So haben Forscher „fischtötendes“ Plankton auf maritimem Mikroplastik gefunden:

Welche Wege nimmt der Plastikmüll in den Meeren? Dies wollen Forscher auf dem Forschungsschiff Sonne bei einer Pazifik-Expedition ergründen:

Trotz zahlreicher Warnungen vor der Gefahr durch Mikroplastik hält eine Studie von Forschern der Empa aus der Schweiz dagegen. Warum die Wissenschaftler derzeit in Europa noch keine akute Gefahr durch Mikroplastik sehen, erfahren Sie hier:

Dass Plastik im Wasser auch indirekt negative Folgen auf das Ökosystem hat, zeigt sich am Beispiel des Wasserflohs. Der erblindet regelrecht für Gefahren, wenn Plastikmüll in seinem Lebensraum schwimmt:

Dem Weg der Plastikpartikel auf der Spur sind Forscher von Eawag und ETH Zürich aus der Schweiz. Sie haben eine Methode vorgestellt, mit der sich die Verbreitung von Nanoplastik leichter verfolgen lässt:

Mikroplastik gelangt über den Wasserkreislauf in die Meere. Hier haben Kläranlagen großes Potenzial, denn sie könnten die winzigen Partikel herausfiltern. Zu diesem Zweck haben Fraunhofer Forscher neue Wasserfilter entwickelt:

Forscher haben erstmals Mikroplastik in menschlichem Stuhl nachgewiesen. Mehr zu der Untersuchung vom Umweltbundesamt und der Medizinischen Universität Wien finden Sie hier:

Mikroplastik als Zusatz in Kosmetikprodukten wird oft kritisiert. Doch was genau ist es eigentlich, was in den Cremes und Lotions steckt? Eine Fraunhofer Studie klärt auf:

Seehamsterflotte, Riesenkamm und schwimmende Röhren – was das mit dem Kampf gegen die Vermüllung der Ozeane zu tun hat, erfahren Sie hier:

Plastikmüll hat oft eine geringere Dichte als Wasser und treibt deshalb auf der Meeresoberfläche. Warum Mikroplastik trotzdem im Wasser versinken kann, wollen Helmholtz-Forscher ergründen:

Wie bunte Kiesel liegen sie auf einem schwarzen Tuch. Doch was auf den ersten Blick schön anzusehen ist, entpuppt sich als großes Umweltproblem. Denn die „Kiesel“ sind in Wahrheit Plastikteilchen, die im Magen eines verendeten Seevogels gefunden wurden. Kieler Forscher haben die Auswirkung von Plastik auf die Meeresökosysteme näher untersucht:

Eine Bestandsaufnahme der Plastikverschmutzung in Gewässern – das ist das Ziel eines Fraunhofer Forschungsprojekts. Welche neue Filtertechnik dabei zum Einsatz kommt, lesen Sie hier:

Essbare Ackerfolie – zumindest von Mikroben essbar – soll verhindern, dass unnötig Plastik in die Umwelt gelangt. Was genau dahintersteckt, erfahren Sie hier:

Wie schlimm ist die Mikroplastikverschmutzung der Umwelt wirklich? Eine Konsortialstudie versucht, Antworten auf diese und weitere Fragen zu liefern:

Wie Plastikpartikel sich auf Bakterien im Meer auswirken, untersuchen Forscher der Universität Wien.

Plastikgeschichte im Eis konserviert: Was Forscher aus arktischen Eisbohrkernen über die Verbreitung von Mikroplastik lernen, erfahren Sie in diesem Beitrag:

Entdecken Bakterien Mikroplastik als neuen Lebensraum für sich? Forscher untersuchen Biofilme auf Plastikpartikeln in verschiedenen Umgebungen:

Die Meere verteilen es, doch auch an Land wird Mikroplastik zunehmend zum Problem. Forscher warnen vor der toxischen Wirkung für unsere Böden:

Des Abfalls (Auf)Lösung? Kompostierbare Biopolymere des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung wurden mit einem Preis ausgezeichnet:

Papier statt Plastik – als Peeling in Kosmetika. Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen forscht an Cellulose-basierten Alternativen zu Plastikpartikeln als sanftes Schleifmittel und Cremes, Zahnpasta und Co:

Wie der Wasserfloh Waschmaschinen umweltfreundlicher machen könnte – Eine junge Forscherin hat Filtertricks der Natur auf die Übertragung in die Technik untersucht:

Fördermittel für eine saubere Umwelt: Mit 35 Millionen Euro unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung Projekte zur Bekämpfung von Plastikmüll. Mehr dazu erfahren Sie hier:

Raus aus dem Wasser – wie Kläranlagen winzigen Plastikpartikeln im Wasser den Kampf ansagen:

Wer an einen Strand auf den Malediven denkt, hat vermutlich weißen Sand und bunte Muscheln vor dem geistigen Auge. Doch auf der fast unbewohnten Insel Vavvaru wird man vor allem Plastikfragmente im Sand finden. Und sie ist nur ein Beispiel für die weltweite Verbreitung von Mikroplastik:

Ins Meer gelangter Plastikmüll überdauert oft hunderte Jahre, bis er vollständig abgebaut ist. Der Abfall von heute wird also noch unsere Kinder und Enkel belasten. Um bei der jungen Generation das Bewusstsein für das Müllproblem zu stärken, haben Experten das Projekt "Plastic School" ins Leben gerufen:

Mikroplastik ist ein gewaltiges Problem für die Meereswelten. Sind bald auch unsere Böden in Gefahr?

Eine große Gefahr durch Mikroplastik liegt auf der Oberflächen der winzigen Partikel: Diese reichert Umweltgifte und Schadstoffe an. Wissenschaftler haben nun gezeigt, dass die Giftkonzentration auf den Partikeln sogar größer ist, als lange vermutet.

AWI-Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass bestimmte Krankheitserreger auf Mikroplastikpartikeln leben können und somit zu deren Verbreitung beitragen könnten:

Dass Mikroplastik nicht nur Seevögel, Wale und Lebewesen am Meeresboden gefährdet, sondern auch Speisefische und Pflanzenfresser haben aktuell zwei neue Studien ergeben:

Ein umfassende Auswertung des Plastikanteils hat ergeben, dass sich im Rhein zwischen Basel und Rotterdam mit die höchsten Konzentrationen von Mikroplastik-Teilchen finden, die bisher in Meereszuflüssen gemessen wurden:

Zur ersten bislang umfassendsten Bestandsaufnahme von Mikroplastik in der Ostsee ist eine Gruppe von Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) jetzt gestartet:

Ein Forschungsteam der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg untersucht derzeit in großen Flüssen und in Küstennähe von Nord- und Ostsee die Konzentration von Schadstoffen im Sediment, die sich an Mikroplastikteilchen angelagert haben:

In einem LP-Interview beschreibt der Biologe Prof. Dr. Christian Laforsch von der Universität Bayreuth seine Untersuchungsstrategien und warum er glaubt, dass die derzeitigen Mikroplastik-Studien nur teilweise vergleichbar sind:

Unter anderem nahmen die Wissenschaftler der Universität Bayreuth an der Untersuchung der Mikroplastik-Situation am Gardasee

und an einer groß angelegten Studie der Umweltministerien von Bayern und Baden-Württemberg teil:

Neben der Erkenntnis der Mikroplastik-Problematik ist aber auch eine effiziente Analytik solcher Substanzen wünschenswert. Wissenschaftler der Universitäten Osnabrück und Darmstadt haben eine Pyrolyse-GC/MS-Methode entwickelt, mit der dies gelingt:

Um die Gefahren des Mikroplastik näher zu charakterisieren, wurde ein groß angelegtes Forschungsprojekt gestartet, das u.a. klären soll, ob über das Mikroplastik auch pathogene Keime übertragen werden können:

Und auch das BMBF hat nun mit zehn EU-Staaten ein Forschungsprogramm zu Mikroplastik in marinen Systemen gestartet, mit dem u.a. eine einheitliche Messmethodik entwickelt werden soll, um wissenschaftliche Untersuchungen besser vergleichen zu können:

Aber nicht nur für die marinen Bewohner stellt das Mikroplastik ein Problem dar. Auch Klärwerke haben mit den kleinen Partikeln zu kämpfen. Hier gibt es aber schon mehrere Ansätze, um diesen Problem Herr zu werden:

Für das in Pflegeprodukten eingesetzte Mikroplastik sind aber bereits Alternativen entwickelt worden:

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