Eine erstaunliche Beobachtung haben Forscher des HZB und der Humboldt-Universität zu Berlin gemacht: Sie untersuchten die Bildung von Gold-Nanoteilchen in einem Lösungsmittel und stellten fest, dass sich die Nanoteilchen nicht gleichmäßig verteilten, sondern von selbst zu kleinen Nanoclustern gruppierten. Diese könnten sich als günstige Katalysatoren eignen.
Kryo-TEM-Aufnahme von Gold-Nanoteilchen in dem besonderen Lösungsmittel.Die Sputterzeit beträgt 300 s. Domänen mit selbstangeordneten Nanoteilchen sind rot markiert.
(Bild: HU Berlin/HZB)
Berlin – Diese Gruppierung von Gold-Nanoteilchen wiesen die Forscher mittels Kleinwinkelstreuung an BESSY II nach. Eine Überprüfung am Elektronenmikroskop bestätigte ihren Befund. „Die Forschung daran geht jetzt weiter, denn wir sind überzeugt, dass sich solche Nanocluster als günstige Katalysatoren eignen, sei es in Brennstoffzellen, bei der Wasserspaltung mit Sonnenlicht oder für andere technisch wichtige Reaktionen“, erklärt Dr. Armin Hoell (Helmholtz-Zentrum Berlin, HZB).
„Das Besondere an dem neuen Verfahren ist, dass es extrem einfach ist und mit einem umweltfreundlichen und billigen Lösungsmittel funktioniert“, erklärt Professor Dr. Klaus Rademann von der HU Berlin. Das Lösungsmittel besteht tatsächlich aus zwei Pulvern, die man eher in der Landwirtschaft vermuten würde als in einem Forschungslabor: Ein Hühnerfutterzusatz (Cholin-Chlorid) sowie Harnstoff (Urea). Vor ein paar Jahren entdeckten britische Kollegen, dass die beiden Pulver vermischt eine transparente Flüssigkeit bilden, die in der Lage ist, Metalloxide und Schwermetalle zu lösen. Über diesem Lösungsmittel brachten die Berliner Forscher nun eine Goldfolie an, aus der sie durch Beschuss mit Edelgasionen einzelne Goldatome herauslösten. Dabei bildeten sich zunächst die Nanoteilchen, die sich im Lösungsmittel verteilen.
Nanoteilchen hören mit 5 nm auf zu wachsen und „organisieren“ sich
Je länger der Beschuss der Goldfolie (Sputtern) dauert, desto größer könnten die Nanoteilchen werden, vermuteten die Wissenschaftler. Doch dies war nicht der Fall: bei einem Durchmesser von fünf Nanometern hörten die Teilchen auf zu wachsen. Stattdessen bildeten sich bei längerer Sputter-Zeit auch immer mehr Nanoteilchen. Die zweite Überraschung: Diese Nanoteilchen verteilten sich nicht einfach gleichmäßig in der Flüssigkeit, sondern organisierten sich von selbst zu kleinen Grüppchen oder Clustern, die aus bis zu zwölf Nanoteilchen bestehen konnten.
Unverzichtbar: Kleinwinkelstreuung mit Synchrotronlicht
Solche Beobachtungen lassen sich allerdings nicht unter einem Mikroskop machen, sondern erfordern eine indirekte und mittelnde Methode: „Mit der Kleinwinkelstreuung an BESSY II konnten wir nicht nur ermitteln, dass die Nanoteilchen alle um die fünf Nanometer im Durchmesser sind, sondern auch ausmessen, welche Abstände sie untereinander haben. Dabei fanden wir dann heraus, dass sie sich zu Clustern anordnen“, erklärt Hoell.
Stand vom 15.04.2021
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