Grundwasser Neue Bioindikatoren und Messverfahren für das Grundwasser
Wissenschaftler des Instituts für Grundwasserökologie (IGOE) am Helmholtz Zentrum München koordinieren das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als 2 Millionen Euro geförderte Verbundprojekt GroundCare. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre. Ziel ist es, neue Bioindikatoren zu finden und Methoden zu entwickeln, um die Grundwasserqualität zu bewerten und Ökosystemdienstleistungen nachhaltig zu nutzen.
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München – Nachhaltiges Ressourcen-Management ist die Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit Grundwasser – stellt dieses doch die wichtigste Quelle für Trinkwasser dar. Derzeit fehlen jedoch standardisierte Indikatoren und Methoden zur Bewertung der ökologischen Funktionsfähigkeit und Stresstoleranz von Grundwasserökosystemen. Auch grundwasser-spezifische Ökotoxverfahren gibt es bis dato nicht. „Solche Methoden sind absolut nötig, um das Ökosystem Grundwasser an seinem jeweiligen Standort optimal bewirtschaften und schützen zu können“, erklärt Dr. Christian Griebler. Er ist der Koordinator des ReWaM-Projektes „Parametrisierung und Quantifizierung von Grundwasser-Ökosystem-Dienstleistungen als Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung (GroundCare)“ und Kommissarischer Direktor des IGOE. „In unserem Projekt versuchen wir, für die wasserwirtschaftliche Praxis geeignete Indikatoren zu identifizieren und zu standardisieren. Wir hoffen so, durch kostengünstige und zeitsparende Methoden den Zustand unseres Grundwassers in Zukunft besser überwachen zu können“.
Grundwassermanagement Leitfaden für Umweltbehörden
Grundwasser ist sowohl durch zunehmende Einträge von Schadstoffen und Krankheitserregern als auch durch Extremwetterereignisse in seiner Qualität vielerorts gefährdet oder bereits beeinträchtigt. Für den langfristigen Schutz und die Verfügbarkeit von sauberem Grundwasser ist es daher von zentraler Bedeutung, neue Konzepte zur Beurteilung der Belastbarkeit und des Selbstreinigungsvermögens zur Anwendungsreife zu bringen. Für eine nachhaltige Bewirtschaftung sowie den Ökosystemschutz sind zudem Verfahren zur grundwasserspezifischen Stoffbewertung unter Nutzungsaspekten und aus ökotoxikologischer Sicht erforderlich. „Da diese derzeit nicht existieren“, so Griebler, „sollten die Erkenntnislücken unbedingt geschlossen werden“. Die gewonnenen Empfehlungen können den Umweltbehörden und der Wasserwirtschaft anschließend als Leitfäden für ein möglichst nachhaltiges und ökonomisches Grundwassermanagement dienen.
Weitere Informationen zum Verbundprojekt
Das Verbundprojekt GroundCare ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasser-Ressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“. Das in interdisziplinärer Zusammenarbeit von verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen und Praxispartnern durchgeführte Projekt startete am 1. Juni 2015 und läuft bis zum 31. Mai 2018. Ziel von ReWaM ist die Erforschung, Erprobung und Etablierung neuer Ansätze in der Wasserwirtschaft.
An dem Projekt sind beteiligt:
• Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), Augsburg
• Technologiezentrum Wasser (DVGW-TZW ), Karlsruhe
• Technische Universität Hamburg Harburg (DVGW-TUHH)
• Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)
• Boden und Grundwasserlabor GmbH (BGD), Dresden
• GELSENWASSER AG, Gelsenkirchen
• Institut für Grundwasserökologie GmbH, Landau
• Limco International GmbH (LimCo), Konstanz
• Westfälische Wasser- und Umweltanalytik, Gelsenkirchen
• Umweltforschungszentrum, Leipzig
• Universität Koblenz Landau, Landau
• Institut für Wasserforschung GmbH, Schwerte
• Trinkwasserversorger in Augsburg, Berlin, Dresden, Karlsruhe, Hannover und Würzburg
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