Medtech meets Pharma „Nicht miteinander zu sprechen, ist keine Option“
Was beschleunigt das Zusammenwachsen von Medizintechnik und Pharma, was bremst die Annäherung der beiden Branchen? Lesen Sie hier, was Experten dazu auf dem „1. Fachsymposium Medtech meets Pharma“ gesagt haben.
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Das Zusammenwachsen der Medizintechnik- und Pharmaindustrie wird zurzeit viel diskutiert. Kein Wunder: Denn viele Unternehmen hoffen auf neue, erfolgversprechende Absatzmärkte. Am 21. Oktober haben sich Vertreter aus Medizintechnik, Pharma und Medizin in einem Expertengespräch den Fragen von Devicemed-Chefredakteur Peter Reinhardt gestellt. Auf dem Podium waren:
- Dr. Michael Meyer, Vice President Health Policy und zugleich Vice President National Account Management bei Siemens Healthcare. Er sagt: „Die Akteure des Gesundheitswesens stehen unter enormem Kostendruck.“ Daher fordert er neue Denkansätze sowohl im Produkt- als auch im Prozessbereich.
- Dr. Hardy Kietzmann ist Director Innovation bei der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Er sagt: „Es ist heute schon schwer genug, für reine Pharmaprodukte eine Erstattung zu erhalten. Auch wenn medizinisch Vieles möglich ist, muss das synergetische Potenzial potenzieller Kombinationsprodukte schon sehr hoch sein, damit sich der Aufwand lohnt.“
- Prof. Dr. med. Christoph Alexiou ist Oberarzt der HNO-Klinik und Leiter der Sektion für Experimentelle Onkologie und Nanomedizin (SEON) am Universitätsklinikum Erlangen. Als Arzt und Forscher ist er schon seit Jahren an der Schnittstelle Medtech/Pharma tätig. Prof. Alexiou sagt: „Eine der größten Aufgaben ist es, Industriepartner für die präklinische Entwicklung zu begeistern.“
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Medtech meets Pharma
Innovationen an der Schnittstelle von Medizintechnik und Pharma
Herr Kietzmann, wie wahrscheinlich ist es, dass Produkte mit Schnittstellen zu beiden Branchen auch angemessenen vergütet werden?
Kietzmann: Neue Medizinprodukte wie auch Arzneimittel müssen sich an den regulatorischen Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems orientieren. Wenn es hinreichende Synergien gibt, dann werden sich auch neue Produkte mit Schnittstellen zu beiden Branchen durch das Gesundheitssystem hindurchbewegen.
Herr Meyer, Anfang des Jahres ist Siemens eine Kooperation mit dem US-Arzneimittelhersteller Pfizer eingegangen. Dabei geht es um die Entwicklung und Kommerzialisierung von Labordiagnostik-Tests, die als begleitende Diagnostika Therapieprodukte von Pfizer unterstützen sollen. Warum dieses Engagement an der Schnittstelle zur Pharmaindustrie?
Meyer: Auf Dauer genügt es nicht, wie bisher üblich Insellösungen innerhalb der Diagnostik aufzubauen, ohne die Übergänge in die Therapierung zu vereinfachen. Wir haben ähnliche Denkansätze in der Pharmaindustrie wahrgenommen und festgestellt, dass auf beiden Seiten Interesse an gemeinsamen Entwicklungen besteht.
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