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Gehetzte Chromosomentrennung (Wissenschaftsbild des Tages)
Durch das größte Protein des menschlichen Körpers, Titin, können sich Muskeln elastisch bewegen. Mutationen im Titin-Gen (TTN) können diese Funktion beeinträchtigen und zur Erkrankung des Herzmuskels führen. Welche Pathomechanismen dahinterstecken – also warum TTN-Mutationen krankheitsauslösend sind – hat ein Experten-Team um Prof. Dr. Wolfgang Linke der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster untersucht.
Die Forschungsgruppe hat auch Maßnahmen identifiziert, die für eine erfolgreiche Behandlung oder sogar Heilung der Krankheit ergriffen werden sollten. „Wir zeigen an Zellkulturen, dass die Genschere CRISP/Cas9 die Mutation wieder reparieren kann. Beim Patienten müsste die Genschere an Ort und Stelle ansetzen, also genau an der Herzmuskelzelle. Das ist in dieser Form noch nicht möglich – aber wenn es möglich wird, kann es die Patienten heilen“, erklärt Studienleiter Linke.
Das Bild zeigt Herzgewebe einer an der dilatativen Kardiomyopathie erkrankten Person. Die Rotfärbung zeigt Titin, die Grünfärbung einen anderen Marker der kontraktilen Einheiten. Zellkerne sind blau gefärbt. Löcher deuten auf die beginnende Zerstörung des Gewebes hin.
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Wissenschaftsbild des Tages vom 9.11.2021 (Bild: AG Linke)