Orphan Drugs Orphan Drugs als lukrative Option für Pharma-Riesen
Nach Ablauf des Patentschutzes für diverse Blockbuster-Medikamente müssen sich große Pharmafirmen verstärkt mit Generikaherstellern messen. Nischenprodukte zur Behandlung seltener Krankheiten (Orphan Drugs) könnten sich zu einer echten Alternative entwickeln.
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Frankfurt – Zu dieser Einschätzung kommt die Unternehmensberatung Frost & Sullivan in der neu veröffentlichten Studie „European Orphan Diseases Market“. In der Europäischen Union und in anderen Ländern wurden nicht nur Verordnungen und Gesetze verabschiedet, die die Behandlung von Orphan Diseases fördern sollen, man stellt den Herstellern auch Erleichterungen bei Vermarktung und Herstellung in Aussicht. Entsprechend prognostiziert Frost & Sullivan dem europäischen Markt für Orphan Drugs ein Umsatzwachstum von 16,48 Milliarden Dollar im Jahr 2008 auf 27,09 Milliarden Dollar im Jahr 2015. Betrachtet werden die Sektoren Gaucher-Krankheit und pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) in Europa.
Der Blick auf den europäischen Markt offenbart diverse Herausforderungen für die Hersteller von Orphan Drugs. Am meisten haben die Anbieter mit dem mangelnden Bewusstsein, der schwierigen Diagnosesituation sowie mit der eingeschränkten Verfügbarkeit entsprechender Medikamente zu kämpfen. „Gerade im letzten Punkt besteht das Problem darin, dass sich die Gesetzgebung in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten teilweise erheblich unterscheidet – und das schadet dem Markt“, erläutert Shabeer Hussain, Programme Leader bei Frost & Sullivan. „Abhilfe könnte hier eine EU-weite Harmonisierung der Zulassungsverfahren wie auch der Preispolitik schaffen.“
Laut Vfa sind derzeit rund 50 Medikamente in der Europäischen Union als Orphan Drugs zugelassen. Viele dieser Orphan Drugs helfen bei Stoffwechselstörungen und Krebs. Zu letzterem zählt unter anderem die akute lymphoblastische Leukämie, welche die häufigste Leukämie-Form bei Kindern ist. Hersteller von Orphan Drugs sind unter anderem Pfizer, Merck, Novartis oder Bayer.
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