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Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln Pestizide im Essen? – laut Experten eher selten

Quelle: Pressemitteilung

Obst und Gemüse sind gesund – doch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln trübt dieses Bild. So finden sich immer wieder Rückstände der Pestizide auf z. B. Beeren, Kräutern und Hülsenfrüchten. Der nun erschienene Report des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zeigt, welche Produkte am häufigsten belastet sind und wie groß der Unterschied zwischen Bio-Anbau und konventionellem Anbau ist.

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Bioprodukte sind nur halb so oft mit Pestizidrückständen belastet wie konventionell angebaute Lebensmittel (Symbolbild).
Bioprodukte sind nur halb so oft mit Pestizidrückständen belastet wie konventionell angebaute Lebensmittel (Symbolbild).
(Bild: gemeinfrei, Dan-Cristian Pădureț / Unsplash)

Berlin – Bio ist tatsächlich besser – das ist eines der Ergebnisse, die aus der „Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln 2020“ des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervorgeht. So ergab die Untersuchung, dass Bio-Lebensmittel weniger Pflanzenschutzmittelrückstände enthalten als konventionell hergestellte Ware:

  • Zwei Drittel der Proben aus ökologischem Anbau wiesen keine quantifizierbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf.
  • nur ein Drittel der Proben von konventioneller Ware wiesen keine quantifizierbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf.

Insgesamt zeige sich laut BVL, dass häufig und gern verzehrte Lebensmittel nur sehr gering mit Pflanzenschutzmittelrückständen belastet sind. Allerdings wurden im Jahr 2020 entgegen dem Trend der vorangegangenen Jahre die zulässigen Höchstgehalte etwas häufiger überschritten. Insgesamt bleibe die Belastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen weiterhin auf niedrigem Niveau, heißt es in einer Pressemeldung des BVL.

Die 10 am häufigsten belasteten Lebensmittel

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Für die vom BVL vorgestellte groß angelegte Untersuchungsreihe sind von den Überwachungsbehörden der Bundesländer 18.921 Lebensmittelproben auf bis zu 1.048 verschiedene Stoffe untersucht worden. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede bei der Betrachtung einzelner Erzeugnisse. Häufig verzehrte Lebensmittel wie Karotten, Kartoffeln oder Äpfel und beliebte saisonale Erzeugnisse wie Erdbeeren oder Spargel weisen seit Jahren kaum oder gar keine Rückstandshöchstgehaltsüberschreitungen auf.

Bei Lebensmitteln, von denen mindestens 100 Proben untersucht wurden, waren im Jahr 2020 die meisten Überschreitungen bei Granatäpfeln (22,9 %), tiefgefrorenen Brombeeren (13,9 %), frischen Kräutern (13,3 %) und getrockneten Bohnen (7,6 %) festgestellt worden.

Deutsche Lebensmittel öfter belastet als EU-Importe

Die Belastung mit Rückständen variiert abhängig von der Herkunft der Waren.

  • Deutschland: Bei Lebensmitteln aus Deutschland wurden in 2,0 % der untersuchten Proben Überschreitungen der geltenden Rückstandshöchstgehalte festgestellt (2019: 1,0 %)
  • EU-Staaten: Bei Erzeugnissen aus anderen EU-Mitgliedstaaten war wie im Vorjahr in 1,3 % der Proben der Höchstgehalt an Pflanzenschutzmittelrückständen überschritten
  • Nicht-EU-Staaten: Bei importierten Lebensmitteln aus Nicht-EU-Staaten gab es Überschreitungen bei 7,8 % der untersuchten Proben (2019: 6,5 %). Dieser Anstieg kann verschiedene Ursachen haben, z. B. können wegen der Witterungsbedingungen in den Herkunftsländern verstärkt Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.

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Überschreitung ist nicht gleich gefährlich

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sind zulässig, sofern sie die geltenden Rückstandshöchstgehalte nicht überschreiten und demnach gesundheitlich unbedenklich sind. Auch eine Überschreitung des festgesetzten Rückstandshöchstgehalts ist nicht gleichbedeutend mit einer Gesundheitsgefahr für Verbraucher. Die Festsetzung eines Höchstgehaltes erfolgt ausgehend von der Menge an Rückständen, die bei ordnungsgemäßer Anwendung des Pflanzenschutzmittels zu erwarten ist. Eine Gesundheitsgefahr darf dabei nicht gegeben sein.

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