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Auszeichnung Prof. Dr. Gerhard Erker erhält Advanced Grant 2011 des Europäischen Forschungsrates

Redakteur: Doris Popp

Prof. Dr. Gerhard Erker vom Organisch-Chemischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat einen „ERC Advanced Grant 2011“ des Europäischen Forschungsrates (ERC) erhalten. Die damit verbundene Förderung beträgt mehr als zwei Millionen Euro für fünf Jahre.

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Prof. Dr. Gerhard Erker vom Organisch-Chemischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. (Bild: Uni Münster)
Prof. Dr. Gerhard Erker vom Organisch-Chemischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. (Bild: Uni Münster)

Münster – Mit der Auszeichnung unterstützt der ERC Prof. Erkers Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der „frustrierten Lewis-Paare“. Der Name „Lewis-Paare“ beruht auf dem Lewis-Säure-Base-Konzept, das Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Chemiker Gilbert Newton Lewis eingeführt wurde. Bei frustrierten Lewis-Paaren werden diese Säuren und Basen auf geschickte Weise so verändert, dass sie sich nicht mehr neutralisieren. So können sie gemeinsam in Lösung aktiv – also „reaktionsbereit“ – vorkommen. Da sie nicht miteinander reagieren, werden sie als frustriert bezeichnet. Zusammen gehen sie mit vielen Grundbausteinen der Chemie neue und oft ungewöhnliche Reaktionen ein. Dazu gehört die Aktivierung von Wasserstoff, die man so ohne die Hilfe von Metallen durchführen kann. Prof. Erkers frustrierte Lewis-Paare reagieren aber auch mit dem Treibhausgas Kohlendioxid. Mit dem biologisch wichtigen Molekül Stickstoffmonoxid reagieren sie sogar zu einer neuen Klasse freier Radikale.

Prof. Erker hat herausragende Forschungsbeiträge auf den Gebieten der Katalyse- und Organometallchemie geleistet. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt er bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und wirkte als Gastprofessor an zahlreichen internationalen Universitäten. Seit 2006 leitet er als Sprecher auf deutscher Seite das erste deutsch-japanische Graduiertenkolleg Münster-Nagoya. Nach seiner Promotion an der Universität Bochum im Jahr 1973 forschte Gerhard Erker zunächst an der Universität Princeton, USA, bevor er sich in Bochum habilitierte und 1985 einem Ruf an die Universität Würzburg folgte. Seit 1990 ist Gerhard Erker Professor für Organische Chemie an der WWU.

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