Mini-Lungen für Hochdurchsatz-Forschung (Wissenschaftsbild des Tages)
Eine neue Studie der Tel Aviv University (TAU) weist auf Risiken bei der Verwendung von CRISPR-Therapeutika hin. Solche Wirkstoffe verändern mit hoher Präzision DNA-Moleküle und werden bereits zur Behandlung von Krebs, Leber- und Darmerkrankungen sowie genetischen Syndromen eingesetzt. Die Studie zu Auswirkungen dieser Technologie auf T-Zellen (weiße Blutkörperchen des Immunsystems) zeigte, dass bei einem erheblichen Prozentsatz – bis zu 10 % der behandelten Zellen – ein Verlust von genetischem Material auftrat. Die Forscher erklären, dass ein solcher Verlust zu einer Destabilisierung des Genoms führen kann, was wiederum Krebs verursachen könnte. „Die CRISPR-Genom-Editierungsmethode ist sehr effektiv, aber nicht immer sicher. Manchmal erholen sich die durchtrennten Chromosomen nicht und die Stabilität des Genoms wird beeinträchtigt – was auf lange Sicht Krebs fördern kann“, warnen die Forscher um Dr. Adi Barzel.
Das Bild zeigt die Chromosomentrennung in sich teilenden Zellen (Rot: Zytoskelett der Zellen; Blau: DNA; Grün: ein Protein, das die sich teilenden Zellen markiert).
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Wissenschaftsbild des Tages vom 28.7.2022 (Tom Winkler, Laboratory of Dr. Uri Ben-David)