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Vom Smart Home zum Smart Labor Sicherheitsschränke fürs Labor 4.0

Autor / Redakteur: Christian Völk* / Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Mitarbeiter müssen im Labor oftmals mit gefährlichen oder leicht entzündlichen Substanzen umgehen. Was bringen hier vernetzte Lösungen für die Gefahrstofflagerung und wie sehen die technischen Lösungen im Detail aus?

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Abb.1: Über spezielle Kontrollmonitore können die Sicherheitsschränke überwacht werden.
Abb.1: Über spezielle Kontrollmonitore können die Sicherheitsschränke überwacht werden.
(Bild: Düperthal)

Karlstein am Main – Smart Home ist in aller Munde. Kaum ein Bauherr, der nicht seinen Neubau mithilfe moderner Gebäudetechnologie zum intelligenten Haus umfunktioniert, inklusive Steuerzentralen mit Softwaresystemen und zahlreichen Sensoren, die im und rund um das Haus verbaut sind.

Die Steuerungs- und Vernetzungsthematik ist auch längst im Labor angekommen. Softwaresysteme werden zur Optimierung von Performance, Sicherheit und zur Kostenreduzierung eingesetzt. Dabei werden verschiedenste Gebäudebestandteile gesteuert und optimiert, z.B. Lüftung, Klima, Beleuchtung und Brandschutz. Idealerweise werden diese Systeme bereits bei der Planung berücksichtigt, um vom umfangreichen Nutzen ab Inbetriebnahme des Gebäudes zu profitieren und die Investition schnell zu amortisieren.

Sichere Lagerung von Chemikalien oft unzureichend geplant

Der Umgang und die Lagerung von entzündlichen Gefahrstoffen in Sicherheitsschränken wird in der Planung hingegen – obwohl in vielen Laboren Alltag – oft nur rein punktuell betrachtet. Dies verhindert, dass vorhandene Ressourcen optimal für Forschung, Entwicklung und Produktion genutzt werden können. Alleine die rechtzeitige und sichere Entsorgung der Lösemittelabfälle kostet in der Praxis Zeit und verhindert einen optimalen Labor­ablauf. Zudem sind im Forschungs- und Produktionsbetrieb die Anforderungen an jeden Einzelnen in Bezug auf Leistung und Effizienz kontinuierlich gestiegen.

Die Optimierung des eigenen Arbeitstages und der einzelnen Tätigkeiten spielt für viele also eine immer entscheidendere Rolle. Auch wenn es um die Arbeitssicherheit geht, werden Betreiber heutzutage, z.B. durch die Betriebssicherheitsverordnung, verstärkt in die Pflicht genommen. Faktoren wie Nachweispflicht erfordern stabile, sichere Prozesse für nachhaltige Arbeitssicherheit.

Sicherheitsschränke im Netz: Was bringt das?

Düperthal bietet mit Cabi2Net jetzt eine Lösung an, die Antworten zu diesen Problemfeldern liefern kann. Erstmals können Sicherheitsschränke im Netzwerk miteinander verbunden und Arbeitsabläufe dadurch gesteuert werden. Prozesssicherheit ist dabei das zentrale Stichwort. Denn Betreiber sind bereits heute nicht nur für die Sicherheit der Anwender und der Tätigkeiten während der gesamten internen Prozesskette verantwortlich; sie müssen diese auch dokumentieren und zur Weiterverarbeitung durch digitale Geräte wie PC oder Tablet aufbereiten. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist: zuverlässige Sensoren zur Überwachung der jeweiligen Parameter.

Mit Cabi2Net in Kombination mit der vielfältigen Auswahl an Sensoren können Prozesse weiter optimiert und exakt auf die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden. So können z.B. Füllstände bei der Entnahme und/oder der Sammlung brennbarer Flüssigkeiten erfasst und entsprechende Maßnahmen erfolgen. Die Technologie erlaubt zudem Temperaturen präventiv auszuwerten oder die Türschließung zu überwachen. Dabei wird Prozesssicherheit gewährleistet und alle Parameter werden in Verbindung mit Cabi2Net automatisch für die Gefährdungsanalyse dokumentiert.

Das System unterstützt zusätzlich mit aktuellen Kenndaten und intelligenter Vernetzung die effiziente Gestaltung der Wertschöpfungskette. Informationen beispielsweise zu Füllständen oder Störungen können endgeräteunabhängig über ein Webinterface im Netz abgerufen werden. Das System ist skalierbar und kann in die allgemeine Gebäudeautomatisierung eingebunden werden. Dies ermöglicht auf einfachem Weg z.B. mit einem Smartphone, Tablet oder PC alle relevanten Informationen über den Betriebsstatus von Sicherheitsschränken abzufragen, und dies standortunabhängig.

Philosophie: Lean Lab

Solche Lösungen zielen direkt auf die Forderungen ab, die Experten bei der Optimierung von Arbeitsprozessen empfehlen. Ein Lean Lab entsteht nicht einfach durch den Kauf eines Standardprodukts, sondern ist eine Philosophie die gelebt werden muss. Individuell auf Nutzer- und Betreiberanforderungen zugeschnittene Systemlösungen von Düperthal sollen helfen, diese Philosophie mit Leben zu füllen.

Bereits bei der Prozessanalyse achten die Düperthal-Experten darauf, dass die Prozesse vor Ort schlanker und effizienter werden. Nicht wertschöpfende Tätigkeiten werden auf das notwendige Minimum reduziert. In der Praxis können mit der richtigen Planung und dem richtigen Produkt beispielsweise viele unnötige Wegzeitverluste vermieden werden.

Es ist selbstverständlich, dass die Systemlösungen stets regel- und vorschriftenkonformes Arbeiten ermöglichen und Anwender und Betreiber immer auf der sicheren Seite sind. Gefährdungspotenziale, die insbesondere beim Nutzen und Entsorgen mit offenen Gebinden (aktive Lagerung) entstehen, erfahren hier besondere Aufmerksamkeit. Zu diesen Gefährdungspotenzialen gehört z.B. das erhöhte Risiko explosionsfähiger Atmosphäre oder statischer Aufladung.

Digitale Transformation im Sicherheitsschrank

Wertvolle Bausteine für das Lean Lab in der neuen Arbeitsumgebung entstehen mit dem Einsatz von neuen Technologien wie Cabi2Net. Hiermit führt Düperthal den Gedanken von Industrie 4.0 konsequent fort – der Verwaltungsaufwand wird reduziert. Es unterstützt mit aktuellen Kenndaten und intelligenter Vernetzung die effiziente Gestaltung der Wertschöpfungskette. Informationen beispielsweise zu Füllständen oder Störungen in und an Sicherheitsschränken können endgeräteunabhängig über ein Webinterface im Netz abgerufen werden. Das System ist skalierbar und ermöglicht durch Zusatzmodule die Einbindung zahlreicher Sensoren und Aktoren.

Fazit: Auch Gefahrstofflagerung kann lean sein

Die Umsetzung der Ergebnisse aus der Prozessanalyse und der Einsatz von Cabi2Net bietet entsprechend Sicherheit bei der aktiven Lagerung von Gefahrstoffen und setzt Ressourcen frei und es bleibt mehr Zeit für die eigentliche Forschung. Das Ausschöpfen dieser Potenziale führt zu stabileren und schlankeren Prozessen – ganz im Sinne des Lean-Lab-Konzepts.

* C. Völk, Düperthal Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG, 63791 Karlstein am Main

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