Studie: MINT-Gehälter So viel weniger verdienen Frauen im MINT-Bereich als ihre männlichen Kollegen
In welchen Berufen ist das Einkommen für Akademikerinnen aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) am höchsten? In einer aktuellen Auswertung hat das Vergleichsportal Gehalt.de 5525 Daten von Frauen und Männern ohne Personalverantwortung untersucht. Die Ergebnisse erfahren Sie in unserem Beitrag.
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Hamburg – Für Akademikerinnen in MINT-Berufen ist die IT-Projektleitung besonders lukrativ: Hier verdienen weibliche Fachkräfte circa 63.800 Euro im Jahr. Ihre männlichen Kollegen beziehen knapp 11.600 Euro mehr. Somit beträgt die Entgeltlücke circa 18 %. „Der technische und naturwissenschaftliche Bereich wird immer noch stark von Männern dominiert. Aufgrund der niedrigen Frauenquote gibt es mittlerweile zahlreiche Fördermöglichkeiten, Programme und Projekte für mehr weibliche Beschäftigte in MINT-Berufen“, so Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.
Ingenieurinnen im Vertrieb beziehen ein Jahreseinkommen von rund 60.800 Euro und somit 14.900 Euro weniger als Männer in dieser Berufsgruppe. Hier liegt laut der Auswertung mit fast 25 % die höchste Entgeltlücke vor. Auch in der technischen Forschung und Entwicklung (F&E) sowie im Produktmanagement ist die Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern verhältnismäßig hoch: In diesen Bereichen beträgt die Gender Pay Gap jeweils 22 bis 23 %.
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Bedarf an Fachkräften im MINT-Bereich ist hoch
Des Weiteren beziehen weibliche Beschäftigte in der IT-Beratung (60.800 Euro) und im Regulatory-Affairs-Management (60.500 Euro) ebenfalls hohe Einkommen. Als Test- und Versuchsingenieurin erhalten sie 58.500 Euro im Jahr. „Der Bedarf an Fach- und Führungskräften im MINT-Bereich ist groß, daher stellen die Gehaltshöhe und die Jobsuche meist keine Probleme dar“, so Bierbach.
In Deutschland liegt die unbereinigte Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern bei über 20 %. Allerdings sagt der unbereinigte Wert wenig aus, da die Analysten unterschiedliche Stellenprofile miteinander vergleichen. „Um eine exakte Aussage bezüglich der Entgeltlücke treffen zu können, muss der Wert nach vielen Parametern bereinigt werden. In dieser Auswertung wurden lediglich der Beruf, die Personalverantwortung sowie das Studienfach berücksichtigt – die Entgeltlücke ist somit nur als Richtwert zu verstehen“, so Bierbach abschließend. Im Jahr 2017 lag der weitgehend bereinigte Wert laut Compensation Partner bei 5,2 %.
Da stimmt einfach die Chemie! Die Chemie hat weniger Nachwuchssorgen als andere #MINT-Studiengänge: https://t.co/JwxUabfZBZ
— FAZ.NET (@faznet) 14. Juli 2018
Zur Methodik: Das Vergleichsportal Gehalt.de hat 5525 Gehaltsdaten aus den letzten zwölf Monaten ausgewertet und die höchsten Gehälter für Frauen aus dem naturwissenschaftlichen sowie technischen Umfeld ermittelt. Berücksichtigt wurden Akademikerinnen und zum Vergleich auch Akademiker aus den Studiengängen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften sowie Technik. Bei allen Daten handelt es sich um Beschäftigte ohne disziplinarische Personalverantwortung. Die Gehälter liegen in Jahresbruttoangaben vor.
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So lesen Sie die Daten: Der Median beschreibt die Mitte aller Daten: 50 % liegen über dem Wert, 50 % darunter. Q1 (1. Quartil) bedeutet, 25 % der Gehälter liegen unter diesem Wert, Q3 (3.Quartil) bedeutet, 25 % der Gehälter liegen über diesem Wert.
Weitere Informatione und Zahlen zur Umfragen finden Sie auf der Seite von Gehalt.de im Beitrag „Top-Gehälter für Frauen in MINT-Berufen“.
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