Analytica 2008 Startschuss für die Analytica
Klimawandel, Verbraucherschutz, Gesundheitswesen – die chemische und biologische Analytik leistet für die Beantwortung vieler globaler Fragen einen wesentlichen Beitrag. Vom 1. bis 4. April wird die Analytica in München versuchen, mit einem umfangreichen Programm aus Ausstellung, Konferenz und zahlreichen Sonderveranstaltungen den aktuellen Stand der Erkenntnisse darzustellen.
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München – 1030 Austeller aus 34 Ländern – zwei Zahlen, die für die Veranstalter der Analytica ein wichtiger Maßstab für den Erfolg der Messe im Vorfeld sind. „Ein Aussteller mehr und wir hätten das zweitbeste Ergebnis aller bisherigen Veranstaltungen im Bezug auf die Ausstellerzahl erreicht.“ So kommentiert Hans-Joachim Heusler, Geschäftsführer der Messe München, diese Zahlen anläßlich der Analytica-Pressekonferenz am 26. März in München. Gegenüber der Analytica 2006 bedeutet dies einen Zuwachs von 21 Prozent.
Analytikbranche in Deutschland im Aufwind
Dieser Umstand spiegele auch den Zustand der Labor- und Analysentechnikbranche in Deutschland wider, wie Sven Behrens, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Spectaris in seinen Ausführungen zur Lage der deutschen Laborbranche betonte. So haben die Spectaris-Mitgliedsunternehmen im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 5,76 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einen Anstieg von 8,2 Prozent im Vergleich zu 2006 bedeutet. Auch für dieses Jahr prognostiziert Spectaris einen weiteren Anstieg auf über sechs Milliarden Euro. „Im Gegensatz zu der Entwicklung vor einigen Jahren, können wir aber den Trend beobachten, dass sich der Umsatz sowohl im Inland wie auch im Ausland positiv entwickelt“, beschreibt Behrens die aktuelle Situation. Auch für die Mitarbeiterzahlen sieht Behrens eine Steigerung um fünf Prozent auf mehr als 35 000 Beschäftigte für das laufende Jahr voraus (weiter).
Diese günstigen Rahmenbedingungen bilden für die Veranstalter, laut Messegeschäftsführer Heusler, einen gelungenen Rahmen, um eine erfolgreiche Veranstaltung 2008 durchzuführen.
Mehr als eine Ausstellung: Das Analytica-Rahmenprogramm
Finanzierung oder Jobs, die Meilensteine der universitären Grundlagenforschung, Awards oder Innovationen – die Analytica bietet ein erweitertes Abbild der internationalen Analytik-Branche. So wartet das Rahmenprogramm mit mehreren Premieren auf: Erstmals wird in diesem Jahr der mit insgesamt 50 000 Euro dotierte, von Roche gestiftete und von der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) ausgerichtete „analytica Forschungspreis“ an zwei deutsche Nachwuchswissenschaftler vergeben. Neu in diesem Jahr sind ebenfalls die InnovationsArea in Halle B3, zwei Informationsforen für den Know-how-Transfer und den Fachdialog zwischen Entscheidern und Anwendern aus den Laboren, ein Fortbildungsangebot sowie ein eigener „Finance Day“, der Kapitalgeber mit innovativen Start-up-Firmen vernetzt. Diese neuen Formate ergänzen die traditionellen Elemente wie die wissenschaftlich orientierte Analytica-Conference oder den Job Day am letzten Messetag.
Analytica-Conference – von der Dopinganalytik bis zur Point-of-care-Diagnostik
Auch in diesem Jahr gehört die Analytica-Conference zu den Eckpfeilern der Messe. Für Prof. Wolfram Koch, Geschäfsführer der GDCh, einer der Ausrichter der Konferenz gehören Ausstellung und wissenschaftliche Präsentation in der Analytik eng zusammen: „Die Messe, die den neuesten Fortschritt in Forschung und Entwicklung vonseiten der Anbieter zeigt und die wissenschaftliche Conference, die neue Anwendungsfelder eröffnet oder vorstellt, ergänzen sich auf der Analytica in idealer Weise.“
Das Spektrum der Vorträge international ausgewiesener Wissenschaftler, von denen fast jeder zweite aus dem europäischen Ausland und aus Kanada oder den USA kommt, reicht von instrumenteller chemischer und physikalisch-chemischer Analytik über die klinische und medizinische Diagnostik zu molekularbiologischen und biochemischen Methoden und Verfahren. Anwendungsnahe Themen werden ebenso diskutiert wie eher grundlagenorientierte Fragen. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl Themenbereiche wie Verbraucherschutz und Vertrauensbildung in der Analytik, neue Herausforderungen an analytische Methoden oder das spannende Kapitel aus den Lebenswissenschaften „From Gene to Life“. Hier stehen die „-omics“-Wissenschaften, d.h. die Netzwerke und Wechselwirkungen von Biomolekülen in der Zelle und deren Analyse im Vordergrund.
Nanopartikel und ihre Analyse ist ein Thema, das zunehmend im öffentlichen Fokus steht und das einen weiteren Schwerpunkt der Konferenz bildet: Die Analytik von Nanopartikeln in der industriellen Anwendung, in der Umwelt oder in der Medizin wird in zwei Symposienreihen und einem prominenten Plenarvortrag behandelt. Nicht weniger brisant: Drogenanalytik und Doping-Kontrolle sowie die forensische Toxikologie. Auch die Lebensmittelanalytik findet sich im Programm. Sie hat sich für das Olympische Jahr dem Motto „schneller, empfindlicher und richtiger“ verschrieben. Neueste Entwicklungen werden auch zu optischen Sensoren oder elektronischen Biosensoren aufgezeigt ebenso wie zu Trenntechniken in der biologischen oder klinischen Analyse. Von großem Interesse dürften ferner Vorträge zur Bioinformatik für die Proteomforschung sein.
Mit diesem Programm – von Ausstellung über Konferenz bis zu den verschiedenen Foren – sei man für eine erfolgreiche Analytica 2008 gut aufgestellt, ist sich Messegeschäftsführer Heusler sicher.
Das LaborPraxis-Team wird vor Ort sein und tagesaktuell die spannendsten Trends für Sie recherchieren und in einem Online-Dossier bündeln (weiter).
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