Wirkstoffe Suche nach Wirkstoffen aus marinen Pilzen
Das Meer birgt einen riesigen, bisher kaum genutzten Schatz an Substanzen, die in der Medizin angewendet werden können. Forschungspartner aus sieben Ländern wollen in einem gemeinsamen Projekt speziell die Wirkstoffe mariner Pilze für die Entwicklung von Krebsmedikamenten besser nutzen.
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Kiel – „Hier gibt es noch ein riesiges Potenzial“, sagt der Mikrobiologe Prof. Dr. Johannes F. Imhoff vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-Geomar). Imhoff ist Leiter des Kieler Wirkstoff-Zentrums am IFM-Geomar, das zusammen mit zehn Partnereinrichtungen aus sieben Ländern jetzt im Rahmen des Forschungsprojekts Marine Fungi diesen Rohstoff-Schatz wenigstens teilweise heben will. In den kommenden drei Jahren suchen die Projekt-Partner nach Wegen, wie aus marinen Pilzen (Fungi) Komponenten für Krebsmittel extrahiert und in größerem Maßstab hergestellt werden können. Die EU finanziert das Projekt mit drei Millionen Euro.
Verfolgt werden sollen dabei parallel zwei Strategien. Zum einen werden bereits existierende Pilzstämme, in denen wirksame Substanzen nachgewiesen wurden, eingehend charakterisiert und auf ihre medizinischen Wirksamkeiten hin detailliert untersucht. Zum anderen werden noch unbekannte Pilzkulturen aus besonders ausgewählten Standorten wie tropischen Korallenriffen, marinen Schwämmen des Mittelmeers und von Großalgen aus den Küstengebieten Chiles isoliert, im Labor weiter kultiviert und auf krebsbekämpfende Wirksamkeiten hin untersucht.
Wichtiger Bestandteil des Projekts soll es zudem sein, die Produktion nachhaltig zu gestalten.
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