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Medien sind Ressource, Irritation und Gefühlsraum für Entscheider
Fachmedienhäuser zum Beispiel müssen sich an ihren Nutzern, den Entscheiderinnen und Entscheidern orientieren. Diese wollen sich schnell und vor allem selbstbestimmt mit aktuellen Informationen versorgen. Und das meist digital. Für Entscheiderinnen und Entscheider erfüllen Medien drei Funktionen. Die Ressourcenfunktion, die ihnen hilft Informationen zu sammeln und sich für Diskussionen zu wappnen, die Innovationsfunktion, die Trends und Zusammenhänge aufzeigt bzw. irritiert und neue Impulse gibt sowie die Stimmungsfunktion, die eine Versicherung der eigenen Position über eine Community schafft.
Ressourcenfunktion
Die Ressourcenfunktion erfüllen Medien über das Bereitstellen von Information. Newsletter, Push-Nachrichten, RSS-Feeds sind die Assistenzsysteme für dieses Bedürfnis. Das ist mittlerweile Standard bei Nachrichtenmedien aus dem Publikumsbereich, viele Fachmedien haben hier nachgeholt. Die Produktion dieser Informationen ist Routine und folgt nach gewissen Standards. Neben der reinen aktuellen Information braucht die Gruppe der Entscheider allerdings Wissen, das sich dadurch aufbaut, dass Informationen kommentiert und kritisch konturiert werden.
Nur so erfüllen journalistische Leistungsangebote die Innovationsfunktion, indem sie durch Aufzeigen von Zusammenhängen oder Trends bzw. durch Hinweisen auf fachfremde aber relevante Entwicklungen die Rezipienten irritieren können. Dieser Nutzen wird sich je nach Rezipient deutlich unterscheiden und andere Schwerpunkte haben. Das heißt eine auf Standardisierung, Routine und auf Effizienz orientierte Informationsproduktion kann dies nicht erfüllen.
Um die Innovationsfunktion erfüllen zu können, müssen journalistische Leistungsangebote kommentieren, einordnen, vergleichen, positionieren und auch andere Medienbeiträge kuratieren. Wenn die Kuratierung allerdings nur auf Basis von Algorithmen geschieht ist dies wie die obigen Ausführungen zum Code deutlich gemacht haben, erneut eine Begrenzung des Erkenntnisraumes und birgt die Gefahr der Echohöhle, die nur eigene Positionen widerspiegelt. Wenn die Kuratierung auch Beiträge umfasst, die dem eigenen Spektrum widersprechen, neue fachfremde Beiträge einbringt, Impulse aus anderen Disziplinen einbringt, dann erzeugt dies Nutzen im Sinne der Innovationsfunktion. Sowohl die Produktion dieser Leistung als auch die Rezeption erfordern Zeit, der Sekundentakt als Produktionsrhythmus scheidet aus und auch eine Begrenzung auf 140 Zeichen.
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