Es ist vollbracht: Der Aufsichtsrat von Linde stimmt dem Zusammenschluss mit Praxair zu. Arbeitnehmervertreter und Politiker hatten zuvor noch heftig protestiert. Sie fürchten Standortschließungen und Verlust von Arbeitsplätzen.
Würzburg – Nach einem missglückten ersten Fusionsversuch und monatelangem Tauziehen setzt sich Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle durch: Die Fusion mit dem amerikanischen Unternehmen Praxair wollte er falls nötig auch mit seinem doppelten Stimmrecht durchdrücken. Falls es im paritätisch besetzten Kontrollgremium zu einem Patt zwischen den sechs Arbeitnehmervertretern und ebenso vielen Vertretern der Kapitalseite gekommen wäre, hätte Reitzles Doppelstimmrecht entscheiden können. So weit sei es laut Medienberichten der Tagesschau und der FAZ aber nicht gekommen. Es haben nur fünf der sechs Arbeitnehmervertreter gegen den Zusammenschluss mit dem US-Konzern gestimmt. Einer habe sich enthalten und damit den Entschluss herbeigeführt.
Damit scheint die Fusion der beiden Gasehersteller beschlossene Sache. Vertreter und Aktionäre von Praxair äußerten sich bereits zustimmend. Jetzt hängt der Deal nur noch an den Kartellbehörden. Durch den Zusammenschluss würde der weltgrößte Gasekonzern entstehen, der Airliquide vom Thron stürzt. Das französische Unternehmen hatte 2016 Linde durch die Übernahme von Airgas von der Spitzenposition verdrängt.
Holding in Irland, Steuerung aus den USA
Der neue Konzern soll Linde heißen. Das operative Geschäft steuert – nach erfolgreicher Fusion – Praxair-Chef Steve Angel aus den USA. Linde Aufsichtsratschef Reitzle würde nach einer Fusion den Vorsitz im Aufsichtsrat des Konzerns übernehmen.
Nach übereinstimmenden Berichten wäre der neue Gasekonzern an der Börse 66 Milliarden Euro schwer. 80.000 Mitarbeiter könnten einen Umsatz von 27 Milliarden Euro erwirtschaften. Durch den Zusammenschluss erwarten die beiden Unternehmen Synergien von 1,1 Milliarden Euro jährlich.
Gewerkschaften und Betriebsräte hatten sich heftig gegen die Fusion gewehrt. Ein dominanter Führungsstil von Praxair-Chef Angel aus den USA, fehlende Mitbestimmung und massiver Stellenabbau werden befürchtet. Auch Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hatte dem Aufsichtsrat geraten, den Zusammenschluss nicht gegen den Willen der Belegschaft durchzuführen – vergeblich.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Stand vom 15.04.2021
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel Communications Group GmbH & Co. KG, Max-Planckstr. 7-9, 97082 Würzburg einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.