Auszeichnung Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2010
Die Fakultät für Chemie der Technischen Universität München (TUM) und die Jürgen-Manchot-Stiftung haben Prof. Tobin J. Marks die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2010 verliehen. Außerdem verleiht ihm die TU München die Ehrenprofessur.
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Garching – Mit der Auszeichnung werden Marks bahnbrechenden Arbeiten in der Organometall-Chemie, der katalytischen Chemie und den Materialwissenschaften gewürdigt. Marks hat Entwicklungen der Organometall-Chemie in den vergangenen Jahrzehnten sowohl durch die Einführung neuer Methoden als auch durch die kreative Synthese neuer Verbindungen geprägt. Mehr als 250 Doktoranden und Post-Doktoranden, mehr als 1000 Publikationen und mehr als 90 Patente zeugen von seiner großen wissenschaftlichen Produktivität.
Katalysatoren zur Herstellung von Kunststoffen
Als Untersuchungen ergaben, dass bestimmte Katalysatoren zur Herstellung von Kunststoffen eine sehr viel höhere Aktivität zeigen, wenn sie auf Aluminiumoxid aufgebracht werden, sprachen andere Wissenschaftler von „Oberflächeneffekten“. Marks versuchte, die genauen Bindungsverhältnisse dieser Katalysatoren mit löslichen Verbindungen nachzubauen, die er genauer untersuchen konnte. So gelang es ihm, den Mechanismus zu verstehen und die Ergebnisse seiner Untersuchungen waren die Grundlage für eine Vielzahl spezifischer, hochaktiver Katalysatoren. Auch bei der Herstellung von Materialien und Oberflächen mit besonderen Eigenschaften ist Marks erfolgreich. So entwickelte er neue organische Solarzellen, die aus einfachen organischen Materialien kostengünstig herstellbar sind. In seiner Arbeitsgruppe wurden Materialien für Sensoren und für die optische Datenübertragung entwickelt. Und andere Materialien aus seinen Labors versprechen die kostengünstige Herstellung von gedruckten Schaltungen, die im wahrsten Sinne des Wortes gedruckt werden können, wie Buchstaben auf Papier.
Die Jürgen-Manchot-Stiftung
Die Jürgen-Manchot-Stiftung, vertreten durch Wilhelm Manchots Urenkel, Thomas Manchot, verleiht die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur jährlich an herausragende Chemiker. Neben der Würdigung des wissenschaftlichen Werkes ermöglicht die Stiftung die Lehrtätigkeit des Preisträgers am Department Chemie der TU München. Die Auszeichnung erinnert an den Chemiker Wilhelm Manchot (1869 - 1945), der von 1914 bis 1935 Professor und Direktor des Anorganisch-Chemischen Instituts der damaligen Technischen Hochschule München war. Herausragend sind auch seine Verdienste als Hochschullehrer. Er übersetzte das bis heute unter der Bezeichnung „Hollemann-Wiberg“ jedem Studenten bekannte Standardwerk der Anorganischen Chemie ins Deutsche.
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