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Kooperation für Laborumzüge Zeit für Spezialisten ist gekommen

Autor / Redakteur: Das Gespräch führte LABORPRAXIS-Chefredakteur  Marc Platthaus / Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Warum ein Spezialist für Laborumzüge und ein Unternehmen für Laborprojektierung zusammenarbeiten und warum das für den Laboranwender Sinn macht, lesen Sie in unserem Doppelinterview mit Hennig-Tycho Biermann von geuer International und Kurt Schick von Mc Labor.

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„Um Ausfallzeiten bei Laborumzügen möglichst klein zu halten, ist eine frühzeitige Planung nötig.“ Henning-Tycho Biermann, Markteingleiter, Geuer International
„Um Ausfallzeiten bei Laborumzügen möglichst klein zu halten, ist eine frühzeitige Planung nötig.“ Henning-Tycho Biermann, Markteingleiter, Geuer International
(Bild: Geuer International)

LABORPRAXIS: Herr Schick, Herr Biermann, was unterscheidet einen Laborumzug von einem normalen Wohnungsumzug?

Henning-Tycho Biermann: Der Laborumzug stellt den Logistiker vor weit mehr Herausforderungen als ein Privatumzug. Der Umgang mit Geräten und Maschinen und mit Kühl- und Gefahrgütern sind hier die grundlegenden Herausforderungen. Damit verbunden sind die Berücksichtigung der gesetzlichen Vorschriften für das Verpacken und den Transport von Gefahrstoffen und die Einhaltung der Kühlkette bei kühlgeführten Transporten, die auf Wunsch des Kunden dokumentiert werden kann und im GMP-Bereich Voraussetzung ist.

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Zur Person: Henning-Tycho Biermann

Der Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistungen (IHK) hat sich als Fachkaufmann für Marketing (IHK) weitergebildet und ist seit 2005 Marketingleiter beim Spezialisten für Laborumzüge, Geuer International.

Kurt Schick: Ebenfalls die Demontage und Montage der Laboreinrichtung unterliegt strengen Vorschriften wie z.B. Dekontamination, Einmessen von Laborabzügen oder Sicherheitswerkbänken. Hochwertige Analysegeräte werden vor dem Umzug entsprechend der Herstellervorgaben geprüft, transportfähig verpackt und am Aufstellungsort wieder installiert und ein weiteres Mal getestet.

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Zur Person: Kurt Schick

Der Funkelektroniker mit verschiedenen Meisterausbildungen in den Bereichen Flugzeugtechnik und Elektrotechnik ist seit 1. Januar 2014 einer der beiden Geschäftsführer des Labor-Projektplaners Mc Labor.

LABORPRAXIS: Laborumzüge – also eine Aufgabe für Spezialisten. Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Geuer und Mc Labor?

Schick: Wir haben uns das erste Mal auf der Analytica 2014 getroffen und festgestellt, dass Geuer und Mc Labor die ideale Kombination für die komplette Abwicklung eines Laborumzugs ist, Geuer übernimmt die fachgerechte Verpackung und den Transport, Mc Labor übernimmt die Demontage und Montage der Laboreinrichtung, der Laborabzüge sowie die De- und Reinstallation der Analysegeräte, An- und Abschluss der verschiedenen Medien wie Wasser, Abwasser, Strom etc., alle notwendigen Prüfungen sowie die Einmessung von Laborabzügen und Sicherheitswerkbänken.

Biermann: So profitiert der Kunde vor allem dadurch, dass er sich nicht an verschiedenste Unternehmen, wie Laborplaner, Gerätehersteller, Techniker wenden muss, sondern alle einzelnen Gewerke aus einer Hand bekommt. Dies bringt ein Zeit- und damit Kostenersparnis mit sich.

LABORPRAXIS: Wer übernimmt in der Kooperation welche Aufgaben?

Schick: Geuer erstellt den Zeitplan und erfasst den gesamten Umfang. Mc Labor projektiert den Ab- und Aufbau der Laboreinrichtung und prüft den Ist-Stand der Analyse- und Laborgeräte bzgl. der Funktion und Installation am neuen Standort.

Biermann: Neben dem Zeitplan und der Erfassung des Umzugsguts übernimmt Geuer die Planung und Durchführung des Verpackens und des Transports der Labormaterialien, der Geräte und Maschinen, der Gefahr- und Kühlgüter. Darüber hinaus kümmern wir uns um Dokuzonen, Verwaltung, Archive und Läger und die gesamte EDV-Technik.

LABORPRAXIS: Je nach Größe ist ein Laborumzug sicher oft nicht in wenigen Tagen zu realisieren. Wie gewährleisten Sie, dass die „laborlose Zeit“ möglichst gering ist?

Biermann: Entscheidend ist hier die frühzeitige Planung, um Ausfallzeiten optimal zu minimieren. Leider zeigt mir die Erfahrung, dass der Umzug bei Neubauprojekten oft hinten angestellt wird und dem Bauherrn dann irgendwann einfällt, dass dieser ja auch noch organisiert werden muss. Natürlich versuchen wir ebenfalls auf kurzfristige Projekte zu reagieren, aber auch wenn wir diese dann noch umsetzen, wird es für den Kunden teurer als bei einer frühzeitigen Planung. Außerdem sollten sich nicht nur die Projektleiter seitens des Kunden mit einbinden, sondern ebenso deren Mitarbeiter. Wir schulen diese im Hinblick auf den Umzug und geben ihnen ein Umzugshandbuch mit allen wichtigen Informationen mit. So sind sie dann erstens im Thema und zweitens werden ihnen ihre Ängste und Befürchtungen vor dem Umzug genommen.

Schick: Durch einen entsprechenden Zeitplan wird Abteilung für Abteilung demontiert und sofort am neuen Standort wieder montiert. Dies erfolgt in Absprache mit dem Auftraggeber. Eine weitere Möglichkeit sind Laborcontainer, die Mc Labor während der Umzugszeit zur Verfügung stellt und so kann in der Zeit des Umzuges weiter gearbeitet werden und die Ausfallzeiten werden minimiert oder gar komplett aufgefangen.

LABORPRAXIS: Was waren die bisher spannendsten Projekte?

Schick: Bei Großprojekten haben wir bis jetzt beim CVUA Sigmaringen, der Universität Gießen Fachbereich Chemie, der School of Life Science in Hamburg und bei Air Liquid in Frankfurt zusammen gearbeitet.

Biermann: Wir arbeiten allerdings nicht nur bei Großprojekten zusammen. So kommt es z.B. wöchentlich zu Laborumzügen von Professoren und Forschungsgruppen, die von einer Universität zur anderen wechseln. Diese im Übrigen auch über die Grenzen Deutschlands hinaus.

Meine Herren, vielen Dank für das Gespräch.n

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