Blütenpollen im Röntgenlicht (Wissenschaftsbild des Tages)
Hirnorganoide sind sich selbst organisierende Gewebekulturen, die aus Patientenzell-erzeugten induzierten pluripotenten Stammzellen gezüchtet werden und Gewebestrukturen ausbilden, die in vielerlei Hinsicht dem Gehirn in vivo ähneln. Dies macht Gehirn-Organoide sowohl für die Erforschung der normalen Gehirnentwicklung als auch für die Entstehung von Nervenerkrankungen interessant.
Mit einem neuentwickelten Mikroelektroden-Array-System (Mesh-MEA) gelingt es nun Forschern vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, optimale Wachstumsbedingungen für humane Hirnorganoide zu schaffen sowie berührungslose elektrophysiologische Messungen während der gesamten Wachstumsphase zu ermöglichen. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Erforschung verschiedener Erkrankungen des Gehirns sowie für die Entwicklung neuer Therapieansätze.
Das Bild zeigt ein menschliches Hirnorganoid (rötlich eingefärbt), das auf der hängemattenartigen Netzstruktur eines Mesh-MEAs (grün eingefärbt) wächst. Das Hirnorganoid hat die Netzfilamente und Mikroelektroden (runde Strukturen im grünen Mesh-MEA) umwachsen: Die meisten der 61 Mikroelektroden sind in der Masse des Hirnorganoids verborgen. Dieses humane Hirnorganoid wuchs ein Jahr lang auf dem Mesh-MEA.
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Wissenschaftsbild des Tages vom 16.5.2023 (Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin)